Schiefbahn „Mit Hoster geht ein Stück Heimat verloren“

Die Willicher FDP fordert eine Reaktion der Stadt auf die drohende Schließung des Traditionslokals "Be dem Bur".

Schiefbahn. Die drohende Schließung der Gaststätte „Be dem Bur“ (Hoster) zum Jahresende hat die Schiefbahner Vereine alarmiert. Ob Cäcilia, Belcanto oder Eintracht — vor allem die Chöre haben schon „Brandbriefe“ an den Bürgermeister geschrieben, da sie befürchten, ihr Vereinslokal zu verlieren. Am Montagabend hat sich die FDP-Fraktion damit beschäftigt.

Auch wenn die Schließung noch nicht definitiv ist — „viele Vereine haben schon damit begonnen, sich nach einem neuen Vereinslokal umzuschauen“, berichtet der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Franz-Josef Stapel. Das gilt unter anderem auch für seinen eigenen Kegelclub.

Mit Hoster verliere man möglicherweise das letzte größere Traditionslokal mit eher dörflichem Charakter, bedauert Stapel. Ob Familienfeste, Jahreshauptversammlung, Beerdigungskaffee oder Schützentreffen — für all’ dies sehe es ohne „Be dem Bur“ duster aus. „Da geht ein Stück Heimat verloren“, so der FDP-Ratsherr.

Seine Fraktion hat daher begonnen, nach Lösungen zu suchen. „Der Markt regelt nicht alles“, betont Stapel. Und das Ganze habe ja auch mit Stadtentwicklung zu tun. Denkbar sei daher ein Engagement wie in Alt-Willich, wo die städtische Grundstücksgesellschaft eine Immobilie gekauft und dort ein Café eingerichtet hat.

„Noch besser wäre es natürlich, einen neuen Betreiber zu finden, wenn Leni Hoster nicht mehr will“, sagt Franz-Josef Stapel. Eine weitere Idee sei die Einrichtung einer Art Kulturzentrum in der Kulturhalle. Die müsse man dann allerdings ausbauen. Auch den Bau eines Schiefbahner Gemeindehauses, etwa am Bolzplatzweg, können sich die Liberalen vorstellen. Da die große Veranstaltungshalle in Alt-Willich nicht gebaut werde, gebe es ja finanzielle Kapazitäten für kleinere Hallen für beide Stadtteile, so Stapel.

Leni Hoster erklärte gegenüber der WZ, dass sie tatsächlich aufhören wolle - auch aus gesundheitlichen Gründen. Im Moment seien aber noch einige Fragen offen. Ihr Neffe habe die Sache in die Hand genommen. Mehr wolle sie dazu im Moment nicht sagen.

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