Kreistag: CDU will Fünf für Willich

Die Kandidaten stellen vor, was sie für die Stadt erreichen wollen. Hans Kothen und Manfred Gumbinger hören auf.

Willich. Sie sehen sich als starke Truppe: mit breiter Brust, starkem Kreuz und jeder Menge Erfahrung. Und sie wollen etwas bewegen, vor allem für die Stadt Willich. Die Rede ist von den Kreistagsabgeordneten der CDU. Fünf davon gibt es, genau so viel sollen es nach der nächsten Wahl wieder sein, jedenfalls wenn es nach Ralf-Hasso Sagner geht. Eine Bilanz der bisherigen Arbeit und einen Ausblick wagten die fünf und zwei "Nachwuchskräfte" am Donnerstag.

Den Ausbau des Flugplatzes Mönchengladbach verhindert - das nimmt Ralf Hasso Sagner für sich in Anspruch. Natürlich nicht alleine, er habe im Regionalrat viel Überzeugungsarbeit leisten müssen und sich sogar mit dem früheren Düsseldorfer Oberbürgermeister Joachim Erwin angelegt. Und: Weitere Auskiesungen werde es ebenfalls nicht geben, eine Fläche von über 90 Hektar sei verhindert worden.

Was Sagner am Herzen liegt: Die Entwicklung der Regiobahn. Von Kaarst über Schiefbahn nach Viersen und von dort aus nach Venlo. Derzeit läuft eine Machbarkeitsstudie. "Wahrscheinlich kommt heraus, dass es sich lohnt", sagt Sagner. Damit ist allerdings noch nicht klar, wie die geschätzten 40 bis 60 Millionen Euro aufgebracht werden sollen.

Womit wir beim Experten für Finanzen wären. Darum kümmert sich Dieter Hehnen, früherer Willicher Stadtdirektor und Kämmerer. "Wir Willicher sind der größte Netto-Zahler im Kreis", sagt er. Deshalb freue er sich besonders, dass es immer wieder gelungen sei, den von der Verwaltung vorgeschlagenen Hebesatz kleiner zu machen.

Durch die Einstellung des Bürgerbusses und die Umstrukturierung verschiedener Büchereien sei viel Geld gespart worden, Hehnen spricht von rund 500 000 Euro. Der Willicher Anteil betrage rund ein Sechstel. Besonders am Herzen liegt Hehnen, dass entlang der Hausbroicher Straße/Beckershöfe (K32) bei Anrath ein Radweg gebaut wird. Da könne das Planfeststellungsverfahren in Kürze beginnen. Mit ein wenig Glück könnten in einigen Jahren die Bagger rollen.

Als Experte für Schulen und Nahverkehr sieht sich Johannes Bäumges. Mit Mitteln des Kreises und aus dem Konjunkturpaket würden in das Berufskolleg in Willich 6,45 Millionen Euro investiert. Insbesondere bei der Dämmung und der Heizung sei das Gebäude ein Energiefresser gewesen.

Nach 25 Jahren verlässt ein Großer der Willicher Politik die Bühne: Hans Kothen. Sein Schwerpunkt lag - wen wundert’s - auf dem Sozialen. Kothen verwies auf ein Projekt "Bürgerarbeit". Hier seien mit Geldern des Bundes vier Vollzeitkräfte eingestellt worden. Es gehe darum, Langzeitarbeitslose in den Arbeitsmarkt zurückzuführen. Eines habe er erreicht: Die sichere finanzielle Ausstattung vieler Verbände und Organisationen im sozialen Bereich. "Damit diese nicht immer nur für ein Jahr planen müssen", so Kothen. Vorbildlich sei zudem die Arge.

Schwerpunkt Müll - den setzte Manfred Gumbinger. Der frühere Stadtwerke-Chef verlässt die Kreistagsfraktion nach 34 Jahren. Er nannte ein Beispiel seiner Arbeit: Mittlerweile würden die Sickerwässer aus der Deponie beim Niersverband gereinigt. Das habe der Niers sehr gut getan. Als mitbeteiligt sieht sich Gumbinger an dem Erfolg, dass die Kreispolizei nicht einer der Nachbarbehörden zugeschlagen wurde. "Sie steht aber immer noch auf dem Prüfstand", warnt der Neersener.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort