Konjunkturpaket: Willich wird weiter aufpoliert

Der Hauptausschuss hat die Verteilung der 4,4 Millionen Euro festgelegt. Schulen und Sport profitieren.

Willich. Das Konjunkturpaket II bedeutet für die Stadt einen Geldsegen von exakt 4 429 245 Euro. Im Haupt- und Finanzausschuss wurden jetzt die Einzelmaßnahmen festgelegt, die mit dem Geld umgesetzt werden.

In Bildung im weitesten Sinne fließen 3,478 Millionen, mit 951 000 Euro wird die Infrastruktur verbessert. Größter Einzelposten: Die Fenstersanierung im St. Bernhard Gymnasium schlägt mit rund 1,5 Millionen Euro zu Buche.

"Wir sind dankbar dafür, dass das Grundgesetz geändert wurde für unsere Kunstrasenplätze", flachste Ralf-Hasso Sagner (CDU). Erst nach dieser Änderung war der Weg frei für eine Verwendung der Mittel für etwas, für das der Bund keine Zuständigkeit besitzt. Bernd-Dieter Röhrscheid (SPD) hob diese Investition lobend hervor: "Wir polieren die Perle am Niederrhein damit noch mehr auf. Zwei Kunstrasenplätze in wirtschaftlich schwierigen Zeiten - wer leistet sich schon so etwas?"

Der Kunstrasenplatz in Schiefbahn wird voraussichtlich 550 000 Euro kosten, der in Neersen 750 000 Euro. Begründung für den Preisunterschied: "In Neersen gibt es keinen geeigneten Unterbau, in Schiefbahn wohl", so Sportdezernent Christoph Gerwers.

Hans-Joachim Donath (FDP) bedauert, dass die freien Träger von dem Konjunkturpaket nicht profitieren. Er meinte die Kindertageseinrichtungen. Die Stadt wird in den Kitas Alperhof, Huiskenstraße, Furth- und Kantstraße Geothermieanlagen installieren lassen für insgesamt 310 000 Euro. Kurzfristig wurde entschieden, das Gebäude an der Kantstraße zu berücksichtigen und nicht - wie eigentlich geplant - den Kindergarten Bengdbruchstraße in Neersen.

Mit dem Geld aus dem Konjunkturpaket II wird auch die Heizungsanlage der Obdachlosenunterkunft Lerchenfeldstraße für 66 000 Euro erneuert. Eine weitere große Ausgabe: Die Schaffung eines barrierefreien Zugangs zum Verwaltungsgebäude auf dem Gelände des St. Bernhard Gymnasiums. 240 000 Euro wird der Umbau kosten inklusive Einbau eines Aufzugs.

Die Umsetzung der beiden Kunstrasenplätze führt dazu, dass andere Maßnahmen nicht angepackt werden können. So muss darauf verzichtet werden, so genannten Flüsterasphalt auf stark belasteten Straßen aufzutragen. Die Finanzierung von Energiesparmaßnahmen bei der Straßenbeleuchtung ist nach eingehender Prüfung nicht zulässig, da die Lampen Eigentum der Stadtwerke sind.

Siegfried Kirsch (CDU) äußerte einen Wunsch: "Es wäre schön, wenn - soweit rechtlich möglich - Willicher Unternehmen vorrangig zum Zuge kämen."

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