Knappes Votum für Öffnung

CDU und FDP setzen ihr Vorhaben durch. Für die SPD ist das ein „Schritt rückwärts“.

Tönisvorst. Sieben Ja- und sechs Nein-Stimmen - mit diesem knappen Ergebnis entschied der Tönisvorster Bau-, Verkehrs- und Umweltausschuss (BVU), dass die Willicher Straße zunächst für ein Jahr aus der Richtung Nüss Drenk geöffnet werden soll - allerdings mit Auflagen: Das Tempo 30-Limit und die wechselseitigen Parkplatzflächen bleiben erhalten, das Links-Abbiegen vom Südring aus wird nicht erlaubt und für Lkw bleibt die Durchfahrt weiter gesperrt. Außerdem soll die Kreuzung Damm-, Benrader und Willicher Straße "optimiert" werden - z.B. durch einen Kreisverkehr, wie Horst von Brechan (CDU) forderte. Die Kosten hierfür seien in der Verwaltung bekannt.

Der BVU debattierte fast eine Stunde über das Vorhaben, wobei CDU und FDP die Planung unterstützten. Für von Brechan überwogen die Vorteile: Das häufig vorkommende Wenden auf dem Südring entfalle, die Benrader Straße, die keinen Radweg hat, werde entlastet und auch Polizei, Kreisverkehrsamt und der Landesbetrieb Straßenbau seien mit dieser eingeschränkten Öffnung einverstanden. Das Geld für den Kreisverkehr Dammstraße will er über einen Nachtragshaushalt aufbringen.

Energisch protestierte dagegen die SPD: Für Ulrike Zitz ist die Öffnung ein "Schritt rückwärts", wenn es um das generelle Ziel der Verkehrsberuhigung im Ort geht, außerdem befürchtet sie Bauschäden an den Häusern: Als Anwohnerin am Nüss Drenk wisse sie, dass viele Häuser Risse hätten, die auf den Verkehr zurückzuführen sind. Die zahlreichen Zuhörer in der Sitzung klatschten nach ihren Ausführungen Beifall.

Auch Bürgermeister Albert Schwarz mahnte zur Vorsicht: Kämmerin Nicole Wassen habe ihn gewarnt, erst die nächste Steuerschätzung abzuwarten, da "könnten wir noch ein blaues Wunder erleben". Wassen befürchte sogar ein Haushaltssicherungskonzept, das dazu führen werde, dass freiwillige Leistungen wie das Rettungssystem gestrichen werden müssten.

Der Ausschuss lehnte einen weitergehenden Vorschlag Harald Gerland (GUT) ab: Er hatte verlangt, dass vor der Öffnung der Durchfahrt unter anderem sichere Übergänge für die Schulkinder zu schaffen und die Ampelsituation an der Kreuzung Südring/Willicher Straße zu klären seien.

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