Neersen Kinderfest im Schlosspark Neersen: Langeweile hatte keine Chance

Spiel, Musik, Aktivitäten und ein Trödelmarkt mit 100 Ausstellern.

Neersen: Kinderfest im Schlosspark Neersen: Langeweile hatte keine Chance
Foto: Friedhelm Reimann

Neersen. Das 15. Kinderfest im Neersener Schlosspark war ein voller Erfolg. Herzstücke war wie immer der Trödelmarkt mit über 100 Anbietern. Dieter Lambertz vom Vorstand des Kinderschutzbundes hatte bereits um 6.40 Uhr erste Trödler vor dem Tor des Schlosses angetroffen.

Eigentlich ging das Kinderfest, das wie immer vom Kinderschutzbund organisiert wurde und das diesmal exakt am Weltkindertag stattfand, erst um 11 Uhr los. Aber viele Besucher kamen schon etwas früher, waren auf Schnäppchensuche: In der Kasse von Silvia Semrau und Nicole Rohde klingelte es deshalb auch schon entsprechend früh: Die beiden Schiefbahnerinnen - jede hat drei Kinder - hatten eine große Auswahl an Bekleidung im Angebot. „Meine Kids haben auch einige Spielzeugautos aussortiert“, sagte Nicole Rohde.

Auf dem Riesentrampolin konnten die Kinder in der Morgensonne die ersten großen Sprünge machen. Mario Sagner, der Vorsitzende des Kinderschutzbundes, weiß, dass viele Eltern auch in Willich im übertragenen Sinne keine „großen Sprünge“ machen können. Nicht zuletzt deshalb war auch Hannelore Eickler von der „Wühlmaus“, dem Second-Hand-Kinderladen des Kinderschutzbundes, vor Ort. „Ich präsentiere mich hier, um auf dieses Angebot aufmerksam zu machen“, sagte sie. Sie ist jeden Mittwoch von 9 bis 12.30 Uhr im alten Schiefbahner Rathaus an der Hochstraße erreichbar. „600 Kinder im Stadtgebiet leben an der Armutsgrenze“, sagte Sagner.

Auf dem Fest ging es heiter und gut gelaunt zu. Für die Musik sorgten die jungen Musiker der Formation „Knockback Forward“, die sich nicht auf ein Musikgenre festlegen lassen und denen die Besucher gern zuhörten.

Jenny und Philipp Koszlowski vom Turnverein Anrath botendie Möglichkeit, das „Kinderbewegungsabzeichen“ abzulegen - zur Belohnung gab es eine Urkunde und eine Leckerei.

Insgesamt wurde aber auf gesunde Ernährung geachtet: Der Obsthof Mertens hatte Äpfel zur Verfügung gestellt, Hans Brocker Möhren. In den Tiefen des Schlossparks hatten die Schiefbahner Pfadfinder ein stattliches Camp errichtet: Es roch nach Freiheit und Abenteuer - und nach Currywurst.

Yonca Güler, Referendarin am Lise-Meitner-Gymnasium, ließ vor den Augen neugieriger Besucher ihre „Filmdosenraketen“ fliegen, indem sie Wasser und eine Vitaminbrausetablette in eine Filmdose gab und diese verschloss. Alle waren dann gespannt auf den „Abflug“, der nicht lange auf sich warten ließ.

Langeweile hatte ohnehin keine Chance auf dem Kinderfest. Und Mario Sagner hatte sich vorgenommen, die Mitgliederzahl von 236 zu steigern. Er erklärte, der Kinderschutzbund werde in den Offenen Ganztag einsteigen. Ein erster Kooperationsvertrag mit der Stadt sei unter Dach und Fach. So sei man näher an den Problemen der Kinder dran. rudi

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