Kempen: Kirche - Herr über 33000 Katholiken

Propst Thomas Eicker führt den Gemeindeverband Kempen-Tönisvorst. Die zweite Stelle der Doppelspitze dürfte aus Tönisvorst besetzt werden.

Kempen/Tönisvorst. Propst Thomas Eicker wird Leiter der "Gemeinschaft der Gemeinden" (GdG). Damit steht der 45-Jährige an der Spitze eines Verbundes von 33000 Katholiken in Kempen und Tönisvorst- der größten GdG im Bistum Aachen. Bei der GdG geht es darum, die rarer werdenden finanziellen und personellen Mittel der Kirche besser zu nutzen.

Allerdings wird die Leitung des GdG-Verbundes als Doppelkopf angelegt. Eicker leitet dabei den kirchenpolitisch wichtigeren Part, der die Ressorts Verwaltung, Finanzen und Personal abdeckt.

Ein Herkulespaket: Allein das Personal der vier Gemeinden St.Mariae Geburt (Kempen; bis zur Fusion Ende 2009 die Pfarreien St.Marien, St.Josef und Christ-König), St.Hubertus, St.Godehard (Vorst) und St.Cornelius (St.Tönis) umfasst einen Apparat von 99Angestellten. Eingerechnet sind darin auch die sechs kirchlichen Kindergärten, jeweils drei in Kempen und Tönisvorst.

"Deshalb setzen wir einen hauptamtlichen Koordinator ein", sagt Eicker. Diesen Job macht der Kempener Rechtsanwalt Jochen Köster, der hierfür von anderen kirchlichen Aufgaben entbunden worden ist. Diese Stelle wird über eine Sonderzuweisung des Bistums finanziert.

Die andere Seite des GdG-Doppelkopfes ist personell noch zu bestimmen. Die Aufgaben umfassen alles, was die Pfarrgemeinderäte betrifft- also die seelsorgerische Arbeit in den Gemeinden, zum Beispiel Krankenhaus-Seelsorge oder Jugendarbeit.

Hierfür ist zunächst ein GdG-Rat mit je einem Vertreter der vier Gemeinden gebildet, der sich am Dienstag hinter verschlossener Tür trifft. Eicker: "Diese Delegierten schlagen einen der vier Priester für den Vorsitz vor." Der Vorschlag geht dann nach Aachen an den Bischof, der das letzte Wort hat.

Klar dürfte sein, dass Eicker hier ausscheidet, weil er bereits den Verwaltungs-Vorsitz inne hat. Bleiben Klaus-Stephan Gerndt (St.Tönis) und Pero Stanusic (St.Hubert), da der Vorster Pfarrer Ludwig Kamm (61) wohl aus Altersgründen nicht mehr in Betracht kommt.

Insider gehen davon aus, dass der GdG-Rats-Vorsitz aus paritätischen Gründen nach Tönisvorst geht- ergo an Klaus-Stephan Gerndt (51), der im November 2008 Josef Beenen als Pfarrer abgelöst hat. Zumal St.Tönis vor der Zweck-Ehe mit 11000 Mitgliedern die größte Pfarrgemeinde im Bistum war.

In Kirchenkreisen erwartet man, dass die Entscheidung erst nach der offiziellen GdG-Feier am 23.Januar fällt. Dann wird der neue Verband, der bereits am 17.November in Kempen-St.Josef ratifiziert worden ist, um 18Uhr mit einem Gottesdienst in St.Cornelius besiegelt.

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