Infoabend: Historie soll auch in Willich erkundet werden

Zehn neue Interessierte wollen unter anderem die Familien- und Schulgeschichte nun in einem anderen Stadtteil erforschen.

Schiefbahn. Aus den Heimat- und Geschichtsfreunden Schiefbahn (e.V.) sind jetzt die Heimat- und Geschichtsfreunde Willich geworden. Ziel ist es, die Historie in allen Stadtteilen zu erforschen. Der Verein hatte zu einem Informationsabend eingeladen.

Die Resonanz war eher verhalten. Rund zehn Interessierte können sich vorstellen, in einem der zu gründenden Arbeitskreise mitzuarbeiten. „Das Stadtgebiet von Schiefbahn ist am besten erforscht“, erklärte der Vorsitzende der Heimat- und Geschichtsfreunde Willich Ernst Kuhlen.

Jetzt gehe es darum neue Leute für die Heimatforschung zu gewinnen. Bernd-Dieter Röhrscheid nannte exemplarisch mögliche zu bildende Arbeitskreise: So könnte sich eine Gruppe einmal pro Monat um Familienforschung und Hofgeschichte kümmern, um die jüdischen Familien im jetzigen Stadtgebiet, um die Geschichte der Schulen, den Internetauftritt, aber auch um die viermal jährlich erscheinende Zeitung „Zeitspuren“.

Archivar Helmut Fellinger regte an, Zeitzeugen zu interviewen und sie dabei zu filmen — der Film könnte dann landesweit gezeigt werden. Heinz Guntermann schlug einen Arbeitskreis „Lesen“ vor. Ein großes Problem seien die alten Schriften, die mitunter kaum zu entziffern seien. Christoph Macke hatte einen Schatz mitgebracht: Die in Büttgen lebende und aus Schiefbahn stammende Käthe Haas, geborene Nellen, hatte einen Packen Briefe ihres verstorbenen Bruders Jakob Nellen dabei: Briefe unter anderem von der Front in Russland, alles fein säuberlich sortiert und abgeheftet.

Auf das größte Interesse stieß ein möglicher Arbeitskreis „Familienforschung“: „Dafür interessiere ich mich am meisten“, sagte Herbert Schmied (75) aus Alt-Willich. Seine Sohn Jens (48) möchte da ebenfalls mitmachen. Erstaunlich: Thomas Börger lebt in Tönisvorst, der 21-jährige Student ist aber sehr an Willicher Geschichte interessiert. „Das Themenangebot erschlägt mich“, gestand eine Willicherin, die sich noch nicht für einen bestimmten Arbeitskreis entscheiden konnte. „Wir erwarten nicht, dass alle vorgeschlagenen Arbeitskreise auch tatsächlich gebildet werden können“, erklärte Bernd Dieter Röhrscheid.

Hans Engels aus Schiefbahn möchte die Historie der Bauernhöfe in seinem Heimatdorf mit erkunden, daran ist auch Nalda Schäfer interessiert. Ernst Kuhlen und seine Vorstandskollegen hoffen jetzt, dass tatsächlich Arbeitskreise zustande kommen. Wer an der Mitarbeit in der Geschichtswerkstatt interessiert ist, kann Bernd Dieter Röhrscheid anrufen (Telefon 02154/7967).

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