Infektiösen Blutarmut: Entwarnung, aber der Schrecken sitzt tief

Der Sperrbezirk um Anrath ist Geschichte. Dennoch sitzt der Schrecken bei vielen immer noch sehr tief.

Anrath. Über Monate standen sie in Anrath und zeigten den Sperrbezirk an, der wegen der Infektiösen Blutarmut eingerichtet worden war. Zwar stehen die Warnschilder immer noch an der Straße, die Pferdebesitzer können allerdings aufatmen: Das Kreisveterinäramt hat Entwarnung gegeben.

Nichtsdestotrotz sitzt bei den Reitern der Schrecken immer noch tief. „Das möchte ich nicht noch einmal erleben“, sagt Hans-Peter Rippers, Inhaber des Lauterhofes in Clörath, wo das erkrankte Pferd stand. Die Erleichterung, dass die letzten Blutproben allesamt negativ waren, ist dem Clörather anzumerken.

Einfach war die Zeit nicht, denn neben der nervlichen Belastung, ob noch ein weiteres Pferd erkranken würde, kamen viele verschiedene Unannehmlichkeiten im Alltag, die der Sperrbezirk mit sich brachte. „Wir haben eine feste Reitlehrerin. Viele, die sonst mit ihrem Pferd zum Reitunterricht anreisten, konnten wegen des Sperrbezirks nicht kommen“, berichtet Rippers.

Auf der anderen Seite konnten Einstaller, die ansonsten zum Springunterricht in benachbarte Ställe fuhren, dies ebenfalls nicht tun. Regelmäßiges Training fiel so für viele Reiter und deren Pferde weg. Der große Herbstritt in der Nähe der niederländischen Grenze fiel in diesem Jahr ebenfalls ins Wasser. Statt ein schönes Reiterwochenende mit Ausritten zu erleben, bangten die Pferdebesitzer der nächsten Blutprobe entgegen.

Drei Blutproben gab es dabei insgesamt. Die aufwendigste Geschichte allerdings war ein notwendiger Klinikbesuch eines Pferdes vom Lauterhof. „Für eine Zahnbehandlung musste eins der Pferde dorthin. Es wurden gesonderte Blutproben gezogen und untersucht. Dann mussten wir eine Transportgenehmigung über das Veterinäramt beantragen, um das Pferd fahren zu dürfen“, berichtet Rippers.

Das Ganze gab es in zweifacher Ausführung, da für die Behandlung zwei Klinikbesuche notwendig waren. „Nicht auszudenken, wenn ein Pferd plötzlich z.B. an einer Kolik erkrankt wäre. Wir hätten nicht einfach in die nächste Klinik fahren dürfen.“

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