Willich Hinzen-Haus wird Glühwein-Ausschank

Bis Ende des Jahres werden zwei junge Leute vorübergehend zu Unternehmern.

Willich: Hinzen-Haus wird Glühwein-Ausschank
Foto: Wolfgang Kaiser

Willich. Robin Lieth und Robert Pellmann, beide 27 Jahre alt und aus Wekeln, haben soeben ihr Studium der Mathematik beziehungsweise der Geophysik beendet und stürzen sich jetzt in eine temporäre Selbstständigkeit: Sie werden das Hinzen-Haus bis Ende des Jahres als Verkaufsstelle vor allem für Glühwein nutzen. „Wir wollten sowas immer schon mal machen“, erklärte Robin Lieth.

City-Managerin Christel Holter war sofort begeistert: „Es ist schön, dass sich junge Menschen bei mir melden und etwas Neues ausprobieren wollen.“ Die beiden jungen Männer waren nicht mit leeren Händen gekommen: Sie legten einen achtseitigen Businessplan vor.

Christel Holter, City-Managerin

Der Eigentümer des Hinzen-Hauses, Bernt Lücke, war mit dieser Zwischennutzung sofort einverstanden. Die beiden Jungunternehmer haben in letzter Zeit so manchen Glühwein verkostet, um ihren Kunden einen wirklich leckeren Glühwein anbieten zu können. „Wir haben verschiedene Weine ausprobiert und uns für den aus unserer Sicht besten entschieden“, erklärte Robin Lieth.

Sieben Gewürze kommen hinzu, ebenso wie Agavensirup. Die genaue Zusammensetzung bleibt allerdings ein wohlgehütetes Betriebsgeheimnis. Es wird weißen und roten Glühwein geben, ebenso Kinderpunsch, einige Teesorten - und wer etwas zu Knabbern haben möchte, kann eine Tüte vegane Kekse ordern.

Zum Willicher Weihnachtstreff am Freitag geht’s los. Die nächsten vier Wochen wird das Hinzen-Haus als „Willicher Glühweinstation“ dann an den Werktagen immer von 16 bis 20 Uhr geöffnet haben, freitags und samstags von 15 bis 21 Uhr, an Heiligabend von 12 bis 16 Uhr. Am Wochenende werden die derzeit noch kahlen Wände mit überwiegend kleinformatigen Bildern der beiden Willicher Künstlerinnen Birgitta Jenner und Anne Fiedler geschmückt werden — den Kunstgenuss gibt es beim Glühweingenuss gratis dazu. Wer seinen Glühwein lieber zu Hause trinken möchte: Kein Problem, die Jungunternehmer haben auch Thermobehälter.

Bernt Lücke begrüßt diese vorübergehende Nutzung, möchte aber so schnell wie möglich die Erweiterung des Hinzen-Hauses in Angriff nehmen. Der Bedenkenträgerin Nummer 1, der katholischen Kirche als direkte Nachbarin, könne er sich „in Maßen kompromissbereit“ zeigen. „Eine gewisse Größe“, so der 45-Jährige, „muss der Anbau jedoch haben für einen wirtschaftlichen Betrieb“.

Christel Holter ist immer noch auf der Suche nach einem neuen Mieter für das frühere Schlecker-Ladenlokal: Bis Ende Januar ist dort die Künstlergruppe Art.together drin. Auf der Peterstraße gibt es seit einigen Tagen einen Leerstand weniger: Michele Perrone hat im früheren „Black Jake“, das er an Jochen Contzen vermietet hatte, jetzt das „Café 50“ eröffnet.

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