Hilfe für Asylberwerber ja — aber Deutsch muss sein

Fördern und fordern: Die CDU-Fraktion Willich hat Anträge zur Integration von Flüchtlingen auf den Weg gebracht.

Hilfe für Asylberwerber ja — aber Deutsch muss sein
Foto: imago

Willich. Die CDU-Fraktion hat mehrere Anträge zur Integration von Flüchtlingen in der Stadt Willich auf den Weg gebracht. „Fördern und Fordern“ könnte der Leitgedanke nach dem Vorbild des neuen Integrationsgesetzes lauten, dem Bundestag und Bundesrat kürzlich zugestimmt hatten.

Derzeit bereitet ein interfraktioneller Arbeitskreis ein Integrationskonzept vor. Es steht kurz vor der Fertigstellung und soll nach der Sommerpause in den politischen Gremien beraten werden. „Wir fordern, dass darin eine Vereinbarung enthalten ist, die Asylbewerbern Hilfen anbietet und im Gegenzug den Willen zur Integration und zum Erlernen der deutschen Sprache verlangt“, sagt CDU-Fraktionschef Johannes Bäumges.

Deutschkurse für Asylbewerber könnte es auch bei der beruflichen Qualifikation geben. Die Stadtverwaltung soll damit beauftragt werden, den Bedarf zu prüfen. Denn eine Ausbildung oder eine berufliche Qualifizierung seien ohne Deutschkenntnisse nicht möglich. Sprachkurse könnten somit auch die Integration erleichtern.

Eine weitere Forderung: Die Streetworker und die Mobile Jugendarbeit der Stadt sollen verstärkt auch auf asylsuchende Jugendliche zugehen. Dadurch sollen sie früher „Tendenzen der religiösen Radikalisierung erkennen können“. Zudem sollen die Streetworker „die Regeln der Gesellschaft“ erklären — einschließlich des Respekts vor Frauen.

Ebenfalls von der CDU beantragt wird die Einrichtung von Spielgruppen für Flüchtlingskinder vom Kleinkindalter bis zu sechs Jahren. Hier sollen die Kinder und ihre Eltern auf den Kindergarten vorbereitet werden. Denn Fremdbetreuung sei in vielen Ländern, aus denen die Flüchtlinge kommen, unüblich.

Die Kinder und ihre Eltern würden in den Spielgruppen frühzeitig an die gesellschaftlichen Strukturen und Regeln des Zusammenlebens gewöhnt. Dieses Brückenprojekt könne eine dreistündige Betreuung an bis zu drei Tagen in der Woche beinhalten, so die CDU. „Und es gibt Signale aus Düsseldorf, wonach das Land die Finanzierung übernehmen könnte“, sagt Johannes Bäumges. Die Stadt Willich müsse dann lediglich das Personal bereitstellen.

Bei allen Forderungen der CDU an die Adresse der Flüchtlinge geht auch eine Forderung an die Willicher Bürger. Diese müssten „den Willen zur Integration“ aufbringen.

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