Der Stadtflüsterer Helle Bäume und ein düsteres Lied

Mit der Willicher Botanik, später Weihnachtspost und einigen Spenden befasst sich heute der Stadtflüsterer.

Der Stadtflüsterer: Helle Bäume und ein düsteres Lied
Foto: Reimann

Willich/Tönisvorst. Die Umgestaltung des Kaiserplatzes in Willich ist bekanntlich noch nicht ganz abgeschlossen. Doch einige „Glanzlichter“ werden dort schon gesetzt. Es sind nämlich neue Bäumchen angepflanzt worden, die sich naturgemäß im Moment sehr jung, sehr dünn und sehr blätterlos präsentieren. Was man auch bei Dunkelheit ganz ausgezeichnet erkennen kann: Die Bäumchen werden nämlich angestrahlt. Das erheitert so manchen Willicher.

Unfreiwillig komisch ist auch die neueste Werbemaßnahme der Bürgerinitiative pro Kugelahorne auf dem Willicher Markt. Sie hat nämlich ein „Lied für die Bäume“ verfasst und an die Redaktion geschickt. Es handelt sich um Sprechgesang, in dem Verse wie „Mein Freund der Baum, er ist nicht tot, er stirbt auch nicht im Abendrot“ auftauchen. Musikalisch ist das Ganze äußerst düster gehalten, fast so als kämen apokalyptische Zustände auf Willich zu. Ganz so schlimm ist es aus Sicht des Flüsterers aber noch nicht.

Zu Behinderungen und einer Sperrung kommt es seit geraumer Zeit im Bereich der Kreuzung Brückenstraße/Süchtelner Straße in Anrath. Dort laufen Kanalbauarbeiten, weshalb vom Anrather Bahnhof aus die Brückenstraße nur bis zur Gietherstraße frei befahrbar ist. Auf der Brückenstraße selbst sind farbige Hinweise für die dort zu verlegenden Hausanschlüsse zu sehen, neue blaue Rohre liegen schon bereit. Ein Durchfahren der Brückenstraße in Richtung Kreisstraße 17 Süchteln-Hagen/Vennheide ist nicht möglich. Laut Stadtverwaltung soll sich die Kanalbaumaßnahme abschnittsweise in Vollsperrung weiter über die Brückenstraße in Richtung Gietherstraße erstrecken.

Bleiben wir in Anrath, wechseln jedoch von blauen Rohren zu bunten Handschuhen. An der Schottelstraße wird derzeit die Feuerwache runderneuert. Parallel dazu verrichten aber die Mitglieder des Löschzugs Anrath ihren ehrenamtlichen Dienst. Ob sie dies in leuchtend rot-gelben Handschuhen tun, ist dem Flüsterer zwar nicht bekannt, doch auf einem Mäuerchen an eben dieser Feuerwache hat er solche herrenlosen Fingerwärmer entdeckt. Offensichtlich hat sie jemand verloren. Auf jeden Fall ein fröhlicher Farbklecks im tristen Januar-grau.

Der Stadtflüsterer: Helle Bäume und ein düsteres Lied
Foto: Kurt Lübke (3), Friedhelm Reimann

Im Juni 2015 stellten sich engagierte Schüler erstmals aus dem 7. Jahrgang der Robert-Schuman-Europaschule in Willich der Delf-(Diplôme d’Études en langue française)Prüfung. Im schriftlichen und mündlichen Teil mussten sie unter Beweis stellen, dass sie unbekannte gesprochene und geschriebene französische Texte verstehen, eigene kleine Texte verfassen und ein Gespräch mit einem echten Muttersprachler meistern können. Dafür verweilten sie jeden Dienstag nach dem normalen Unterricht noch für eine Stunde in der Schule. Der Einsatz hat sich gelohnt: Maxime Berster, Anna Bickelmann, Nadja Flack, Sarah Krause, Angelina Mack, Jaqueline Mellen, Lea Nünning, Frederik Oehm, Sarah Opheiden, Marie Schwengers und Dana Untermanns haben die Prüfung bestanden und konnten das erlangte Diplom ihrer ersten Bewerbung als besondere Zusatzqualifikation beilegen. Auch in diesem Schuljahr findet der Vorbereitungskurs auf die Delf-Prüfung für Schüler des 7. Jahrgangs wieder statt.

Post auf Afrika — dauert schon mal was länger: Ein Weihnachtsgruß aus Tansania erreichte vor wenigen Tagen Willichs Bürgermeister Josef Heyes: Im August 2007 hatte dieser die Diözese in Musoma bereist, Bischof Michael Msonganzila kam zum Gegenbesuch im September 2009 ins Schloss Neersen. Und jetzt kam der Weihnachtsgruß mit Umriss des afrikanischen Kontinents und der aus Bananenstroh gefertigten Krippendarstellung in Schiefbahn an — am 16. Dezember letzten Jahres in Musoma am Viktoria See abgesandt.

Weihnachtspost kann auch innerhalb von Deutschland schon mal ein paar Tage dauern. Und im schlimmsten Fall kommt sie gar nicht an. Diese Erfahrung hat der NeersenerUlrich Mischke gemacht. Am 16. Dezember schrieb er einen entsprechenden Brief an einen Bekannten in Brüggen. Was er nicht wusste: Der Mann war im Laufe des Jahres umgezogen. Also stimmte die Adresse nicht mehr. Bereits am 17. Dezember wurden die Weihnachtsgrüße deshalb „Retour“ geschickt, wie auf dem Stempel zu sehen war. Aber erst am 31. Dezember — also nach zwei Wochen (!) — kam er wieder bei Ulrich Mischke an. Der ärgerte sich und versuchte sich bei der Deutschen Post telefonisch zu beschweren, landete zunächst in einer Endlos-Warteschleife — und nach 15 Minuten hatte er endlich eine lebende Person am Telefon. Die ihm aber erklärt: „Eine solche Verzögerung ist in der Weihnachtszeit normal.“ Mischke wollte das nicht akzeptieren und schrieb an den „Privatkundenservice Brief“ in Bonn. Dieser reagierte diesmal ganz flott: Nur zwei Tage später hatte der Neersener eine „Entschuldigung“ im Briefkasten, die aus einem allgemein gehaltenen Schreiben und vier Briefmarken zu je 70 Cent bestand. Wahrscheinlich für die nächste Weihnachtspost.

Das Kaspertheater Zipfelmütze aus St. Tönis war im Dezember zum ersten Mal bei dem „Adventszauber“ dabei. Ebenfalls zum ersten Mal präsentierte das Kaspertheater ein Weihnachtsstück, das vom Publikum begeistert aufgenommen wurde. Viele kleine, aber auch große Leute kamen, um sich von dem Charme des klassischen Puppentheaters verzaubern zu lassen. Der Eintritt war für alle kostenlos. Der Werbering St. Tönis, der den Adventszauber organisiert, unterstützte die Arbeit der „Zipfelmützen“ mit 200 Euro. Die Spieler des Kaspertheaters beschlossen, den Betrag an den Kindergarten des Familienzentrums Marienheim spenden. Am Donnerstag wird das Geld im Kindergarten Marienheim überreicht.

Apropos Überreichung: Der Badmintonclub Tönisvorst kann sich über neue Trikots freuen. Die schwarze Ausstattung hat ausgedient. Dank einer Spende der Firma Metallbau Moerschen GmbH konnten die Trikots zur Rückrunde an die Mannschaftsspieler übergeben werden. In den Vereinsfarben treten die Spieler nun ihren Gegnern gegenüber. Der Verein bedankte sich für die Unterstützung bei Norbert Moerschen.

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