Handwerk: Mit dem Brief in die Freiheit

23 ehemalige Auszubildende des Elektro-Handwerks wurden bei Schmitz-Mönk zu Gesellen erklärt.

Anrath. "Junge, du hast was geleistet", dachte sich Siegfried Schrempf, Vizepräsident der Handwerkskammer Düsseldorf, bei seiner Lossprechungsfeier vor 45 Jahren. Das räumte er freimütig ein. Und genauso dachten wohl auch die gerade losgesprochenen 23 Jung-Gesellen des Elektro- Handwerks.

Mit dem kleinen Festakt waren die drei Jahre des Herumschlagens mit Lehrern und Ausbildern vorbei, die jungen Männer durften ihren Gesellenbrief endlich in der Hand halten. Als erster der Gruppe tat dies Sebastian Bischofs.

Für den Schwalmtaler war bereits nach der 10. Klasse klar gewesen: Ich will eine Ausbildung zum Elektroinstallateur machen. Freundin Rebecca Purc ist erleichtert, dass die Zeit als Auszubildender für ihren Freund endlich vorbei ist. "Nächsten Sonntag sind wir ein Jahr und sieben Monate zusammen" verrät sie nebenbei. Da scherzt Vater Reinhard: "Bald feiern wir auch Hochzeit".

Erleichtert zeigen sich die Eltern des 20-Jährigen: "Wir sind froh, dass der Junge bestanden hat und auch, dass er sofort eine Stelle bekommen hat. Das ist ja das Wichtigste". Eine Hürde muss der frisch gebackene Jung- Geselle aber noch nehmen: den Wehrdienst. Bis jetzt ist Sebastian noch nicht einmal gemustert worden.

Eine besondere Ehrung erhielt René Student (21) aus Krefeld. Denn er wurde als Jahresbester ausgezeichnet. Als letzter nahm er unter den stolzen Augen der Mutter Anneliese seine Ehrenurkunde sowie einen Gutschein der Sparkasse Krefeld über 125 Euro und ein mit blauem Geschenkpapier umwickeltes großes Paket einer Versicherung entgegen.

Papa Uwe ging ganz nah ran, um den großen Moment des Sohnes mit der Foto- Kamera fürs Familienalbum fest zuhalten. Mama Anneliese war ebenfalls richtig stolz. Aber ganz unerwartet war die Ehrung nicht gekommen: "René war schon immer gut in der Schule".

Ganz alleine war Eugen Leikam gekommen. "Meine Eltern sind bei der Großmama im Krankenhaus", erzählt der 23 Jährige etwas betrübt. Und was ist mit der Freundin? "Die ist bei ´ner Taufe". Ohne Anhang, aber mit sichtlichem Stolz und Erleichterung, wollte der ehemalige Auszubildende dennoch seinen Tag genießen.

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