Willich/Tönisvorst Grüne Raupe, rote Schweinchen

Im Stadtgeflüster geht’s heute tierisch ab. Wir berichten unter anderem über seltene Vögel und fette Raupen.

Willich/Tönisvorst: Grüne Raupe, rote Schweinchen
Foto: Wetzurek

Willich/Tönisvorst. Ein Adler in St. Tönis? Als WZ-Fotograf Friedhelm Reimann vor Tagen den Anruf einer St. Töniserin bekam, die einen solchen Vogel auf einer Tanne in der Nähe der Realschule in St. Tönis gesehen haben wollte, war der Mann ein bisschen, äh, skeptisch. Aber auch neugierig, weshalb er sich von Vorst aus auf den Weg nach St. Tönis machte. Dort erkannte er glasklar, dass es sich bei dem Adler nur um einen Bussard handelte. Darüber geärgert hat sich Friedhelm Reimann aber nicht: „Als Fotograf bekommt man oftmals auch telefonische Tipps für tolle Naturaufnahmen. So konnte ich vor Jahren in Vorst eine Gruppe Waldohreulen und ein anderes Mal knapp 50 Störche aufnehmen“, erinnert er sich. Und ergänzt: „Man hat zwar nicht immer Glück, aber man trifft doch dann meistens nette Menschen.“ Und ein Bussard sei ja auch sehr schön.

Bleiben wir bei tierischen Themen: Die WZ hatte vor einigen Tagen ihre Leser dazu aufgerufen, Fotos von Krabbeltieren der besonderen Art einzuschicken — und die Resonanz war ganz erstaunlich. Alles mögliche, was da so kreucht und fleucht, flatterte der Redaktion auf den Schreibtisch — nur als Bild, versteht sich. Rolf Giesen aus St. Tönis zum Beispiel hat einen Kleinen Fuchs (Schmetterling) sowie Marienkäfer fotografiert — mal mit vier, mal mit ganz vielen Punkten. David Schöler aus der Apfelstadt Tönisvorst dagegen Wespen, die einen Apfel angebohrt haben — und Heidrun Ziehe aus Willich eine Wespenspinne. Alfons Wetzurek schließlich aus St. Tönis hat unter anderem im Naturpark Schwalm-NetteRosenkäfer fotografiert.

Apropos Alfons Wetzurek: Er ist ein „alter Fotofreund“ von Kurt W. Fruhen, ebenfalls aus St. Tönis. Und er wurde an die Corneliusstraße gerufen, als im oder besser am Hause Fruhen der alljährliche Heckenschnitt auf dem Programm stand. Denn dabei hatte Hiltrud Fruhen eine „dicke, fette, grüne Raupe“ entdeckt — ein künftiger Ligusterschwärmer (Sphinx ligustri), wie sich später herausstellte. Das Ehepaar Fruhen steckten die Raupe samt Zweig in einen alten Weinballon, um die Raupe ablichten zu können. Doch die Fotoergebnisse hielten sich „in überschaubaren Grenzen“, so Fruhen. Also rief man den Experten Wetzurek — und seine Bilder können sich wahrlich sehen lassen.

Willich/Tönisvorst: Grüne Raupe, rote Schweinchen
Foto: Reimann, Pegels

Die Tönisvorster Senioren Union wollte es ja nicht anders: Zum wiederholten Mal hatte sie die Presse zu einer lockeren Runde Boule auf die Vereinsanlage von Pinot‘s Boule Club an der Rosentalhalle eingeladen. Dort galt es, silberne Kugeln möglichst nahe beim „Schweinchen“ (so heißt die kleine Ziel-Kugel) zu platzieren. Und so sahen sich die Mannen um den Vorsitzenden Reinhard Bismanns und seine Stellvertreter Eckart Fischell und Günter Körschgen — kurzzeitig verstärkt durch den Bundestagsabgeordneten Uwe Schummer — einer Presse-Truppe um Friedhelm und Anne Reimann, Werner Dohmen und Heribert Brinkmann gegenüber. Am Ende kam’s, wie es kommen musste: Die Journalisten siegten einmal mehr haushoch und durften als Trophäe jeder ein rotes Schweinchen mit nach Hause nehmen. Darüber hinaus war’s ein schöner, launiger Abend bei prachtvollem Wetter, für den sich die „Schreiberlinge“ ganz herzlich bei der Senioren Union bedanken.

Neue Mieter gibt es im ehemaligen Fotostudio 1 von Ira Ingenpaß in St. Tönis: Im September eröffnet dort die „Body Area“. Dabei handelt es sich um ein Fitnessstudio, das mit einer Elektro-Muskel-Stimulation arbeitet und verspricht, mit nur 20 Minuten Training in der Woche die Muskulatur zu stärken und Gewicht zu reduzieren. Eine „Body Area“ gibt es schon in Schiefbahn an der Königsheide. Die neuen Räume an der Hochstraße in St. Tönis werden derzeit renoviert.

Auch die Angehörigen des Löschzugs Anrath freuen sich darüber, dass sie vor einigen Monaten ein neues Heim beziehen konnten: Die schmucke Feuerwache, technisch sehr gut ausgestattet, bietet Platz für bis zu 70 Wehrkräfte beiderlei Geschlechts — derzeit hat der Löschzug etwa 50 Mitglieder. „Nachwuchssorgen kennen wir nicht“, sagte Löschzugführer Robert Delvos jüngst beim Besuch einer CDU-Delegation und berichtete von elf neuen Leuten in 13 Monate, die man habe rekrutieren können, darunter einige Seiteneinsteiger.

Willich/Tönisvorst: Grüne Raupe, rote Schweinchen
Foto: Reimann

Dass die Feuerwehr mit Rauch im Haus ein Problem hat, erscheint einleuchtend. Das gilt offenkundig auch für die Qualmerei innerhalb der Anrather Feuerwache: Ein Aschenbecher der besonderen Art ist dort vor der Tür platziert worden. Dabei handelt es sich um einen umgedrehten Helm, der in einem Gestell hängt, das offenbar unter Verwendung einer ehemaligen Feuerwehrspritze gefertigt ist.

Willich/Tönisvorst: Grüne Raupe, rote Schweinchen
Foto: Dohmen

Ein elektrisch unterstützter Fahrradausflug nach Tönisvorst-Unterweiden zum dort ansässigen Pegels Landmarkt fällt nun noch leichter. Dort kann der Besucher den Akku seines Rads an der neu geschaffenen „E-Bike-Tankstelle“ kostenlos aufladen und währenddessen mit einem erfrischenden Getränk durch die Garten- und Reitsportwelt des Marktes bummeln. Auch außerhalb der Geschäftszeiten — zum Beispiel sonntags — kann man eine Rast einlegen und bis zu zwölf E-Bike-Akkus zeitgleich aufladen, die während des Ladevorgangs sicher im Schließfach verwahrt sind.

Zum Schluss noch dies: Die Stadtverwaltung Willich feiert Mitte September mit einigen hundert Frauen und Männern ihr diesjähriges Betriebsfest. Das Besondere dabei: Ort der Festivität ist die Oedter Albert-Mooren-Halle. Denn in der Stadt Willich gibt es eine solche Halle nicht.

Willich/Tönisvorst: Grüne Raupe, rote Schweinchen
Foto: Lübke
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