Geflüster: Von Hunden und Katzen

Tierischen Besuch hatte das Altenheim St. Josef. Und Kater Fritz klagt über Raser.

Willich/Tönisvorst. Tierischen Besuch hatten die Bewohner des Altenheimes St. Josef in Anrath. Hundedame Beve, eine Eurasierhündin, und ihre fünf erst neun Wochen alten Welpen kamen mit ihrem Frauchen Erika Ferdinand vorbei. Stolz präsentierte die Hundedame ihren flauschigen Nachwuchs.

"Barry", "Be-Maro", "Buddy", "Bine" und "Bonny" ("von der Vennheide”) fühlten sich sofort wohl. Und während die Besitzerin viel zu erzählen hatte, tollten die niedlichen Wollknäuel zwischen den Bewohnern herum, versteckten sich unter Rollstühlen, zogen einander an den Leinen.

Erika Ferdinand beschrieb die verschiedenen Charaktere der Babys, wie zum Beispiel ihren "Kampfschmuser" oder ihren "Rabauken". Manch eine Bewohnerin, die einen der Kleinen auf dem Schoß hatte, hätte ihn am liebsten nicht mehr hergegeben. Sie konnten nicht genug bekommen, die Welpen zu streicheln.

Glücklich waren die Bewohner, als sie hörten, dass die kleine "Bine" bei Mutter Beve und der Familie Ferdinand bleibt und so demnächst Mutter und Tochter zu Besuch ins Altenheim kommen.

Eine Nummer gegen Kummer hat Kater Fritz aus Willich nicht finden können - beschweren möchte er sich aber trotzdem. Und zwar bei den Autofahrern, die mit überhöhter Geschwindigkeit durch die 30er-Zone an der Industriestraße brettern:

"Hätte ich nicht schnell meinen Schwanz eingezogen - der wäre ab gewesen, ich schwöre es. Ich habe das Quietschen der Reifen noch immer in den Ohren, so laut war das. Und der Mensch da in der Blechkiste, der hat auch ganz schön erschrocken ausgesehen. Immer wieder brettern diese komischen Monster über die Industriestraße, in einem Affenzahn. Ich bin ja noch ganz gut zu Fuß, aber mein Kollege Bruno, der ist mit seinen 13 Katzenjahren nicht mehr ganz so schnell. Das Ausweichen fällt ihm deutlich schwerer. Kein Wunder, dass sich unser Frauchen immer so große Sorgen macht. An ihrem Gesichtsausdruck meine ich zu erkennen, dass sie echt wütend ist. Und das mag ich gar nicht - genauso wenig wie das quietschende Geräusch von vorhin."

Also, Fuß runter vom Gas - Kater Fritz zuliebe, empfiehlt der Stadtflüsterer.

Da haben sich in den letzten Wochen wohl im Halbdunkel des Öfteren Anwohner im St. Töniser Wohngebiet Biwak erschrocken. Dort steht seit einiger Zeit eine Holzfigur, die darauf aufmerksam macht, dass man dort nur Tempo 30 fahren darf.

Die Dame (oder soll’s ein Kind sein?) kommt von der Polizei. Die hat insgesamt 14 davon, die sie in Zusammenarbeit mit der Kreisverkehrswacht an wechselnden Orten aufstellt. Normalerweise stehen sie dann dort zwei Wochen, manchmal aber auch länger. "Eyecatcher" - Blickfänge - nennt die Polizei diese Teile.

Sie erinnern sich sicher an die Geschichte über die Post, die sich an manchen Stellen in St. Tönis als "Schnecken-Unternehmen" zeigt. Zu diesem Thema kann auch Christoph Giltges (das ist der vom Karneval) etwas beisteuern.

Seine Frau erhielt kürzlich die Nachricht einer Packstation: "Die Sendung liegt für Sie in der Filiale Ludwig-Jahn-Straße 11 am nächsten Werktag zur Abholung bereit." "Welche Filiale - sind die etwa wieder in ihr altes Gebäude eingezogen?", fragte sich Giltges. Ein anderes Mal bekam er eine Benachrichtigung, dass ein Brief zur Abholung bereit liege, "jedoch erst am nächsten Werktag." Das war an einem Freitag. Der St.Töniser ging montags zur Postfiliale Marktstraße - nichts da. Dienstag auch nicht, erst am Mittwoch tauchte der Brief auf.

Und dann war da noch der Brief, der das Haus Giltges verließ, um innerhalb von St. Tönis verschickt zu werden. Der kam wieder, "Empfänger/Absender unbekannt", stand drauf. Komisch: Die Existenz der Stadtverwaltung war der Post wohl entfallen.

Wenden wir uns dem neuen Ersten Bürger Tönisvorsts zu, Thomas Goßen. Der bekanntlich die hohe Kunst der Diplomatie schätzt. Dass er sich hier sehr wohl fühlt, hat er schon oft betont. Was aber, wurde er jetzt von den Michael-Ende-Schülerinnen Tabea Beckers und Anja Konieczny gefragt, mag er an Tönisvorst überhaupt nicht?

Für seine Antwort ließ Goßen sich etwas Zeit. Dann aber sagte er höchst diplomatisch: "Gelegentlich stört mich, dass alles, was wir haben, im Alltag nicht immer richtig wertgeschätzt wird." Eine "leicht negative Stimmung" schlage einem manchmal entgegen. "Das braucht die Stadt einfach gar nicht." Das ist sein Vorgänger sicher ganz seiner Meinung. Er hätte es nur ganz anders ausgedrückt.

Auf gefährlichen Unsinn hat ein Passant WZ-Fotograf Friedhelm Reimann aufmerksam gemacht. Auf der Kokenstraße in Vorst hatten am Wochenende Unbekannte einen Gullydeckel rausgehoben.

Kommen wir zum Schluss zur Rubrik "Wir gratulieren": Eine Reihe sogenannter "Promis" aus der Stadt Willich hat in diesen Tagen Grund zum Feiern. Bereits in der Vorwoche wurde Bernd-Dieter Röhrscheid, SPD-Fraktionsvorsitzender und Lehrer am St.Bernhard-Gymnasium, 63 Jahre alt.

In dieser Woche folgen am 11.11., also pünktlich zum Hoppediz-Erwachen, Technische Beigeordnete Martina Stall (Alter wird selbstverständlich nicht verraten) sowie am Donnerstag Hermann-Josef Schmitz, ehemaliger Landtagsabgeordneter. Der Landwirt und Jäger wird 73 Jahre.

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