Frei reden vor Publikum

Neuntklässler des Lise-Meitner haben am Dienstag in freier Rede verschiedene Themen vorgestellt.

Anrath. In möglichst freier Rede ein etwa 15-minütiges Referat zu den verschiedensten Bereichen und Themen zu halten, dies erledigten am Dienstag die 98 Neuntklässler des Lise-Meitner-Gymnasiums größtenteils mit Bravour.

Bei der Präsentation stellten sie einer Jury aus Lehrern, Eltern und Schülervertretern die Ergebnisse vor. Die Themenvielfalt reichte von der Fußball-WM in Südafrika über kubanische Revolutionäre bis hin zu Bulimie. Sogar Fliegenfischen war vertreten.

In einer Klasse im 1. Stock klärte Rachel Meskes über erneuerbare Energien auf. Die 14-jährige Neersenerin war sehr gut vorbereitet, ging bei Erklärungen über so genannte Überschuss- oder Mängelleiter bei Sonnenkollektor-Elektroden so sehr ins Detail, dass selbst die Jury nachfragen musste. Anhand von Folien machte sie den Aufbau verschiedener Kollektoren deutlich.

„Unsere Schüler sollen früh genug anfangen, ihre Scheu abzulegen und vor Gruppen zu sprechen“, sagte Organisator Hans-Josef Görtz (58), der am Gymnasium für Mathematik, katholische Religion und Freiarbeit zuständig ist. Diese Präsentation findet am Gymnasium in Stufe 9 statt. Die Schüler hatten im November ihr Thema eingebracht, dann etwa zehn Wochen daran gefeilt. Görtz: „Wir haben hin und wieder beratend geholfen.“

Zu Beginn hatte Rabea Schlesinger (14) etwas Lampenfieber. Dann aber war sie schnell und sicher in ihrem Element, berichtete von den Amish People, über eine täuferisch-protestantische Glaubensgemeinschaft. „Möchtest du dieser Gemeinschaft selbst einmal angehören?“, fragte ein Jury-Mitglied. Antwort: „Es ist als Seiteneinsteigerin sehr schwer, aber ich bewundere die Lebensart der Mitglieder.“

Auf die 15-jährige Aylin Tsafos hatte das Buch „Mein Körper ist eine Insel“ einen nachhaltigen Eindruck gemacht. Darin leidet eine Person an „Amyotrophe Lateralsklerose“ (ALS), an einer Erkrankung des motorischen Nervensystems.

„Ich wollte wissen, was das genau ist“, hatte Aylin akribisch recherchiert. Beim Vortrag kamen ihr lateinische Fachbegriffe mühelos von den Lippen. Was sie denn später einmal werden wolle? „Chirurgin oder Fach-Analytikerin bei der Polizei.“

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