Willich Flüchtlinge bleiben im Katharinen-Hospital

Bezirksregierung Düsseldorf schließt verschiedene Einrichtungen — nicht aber in Willich.

Willich: Flüchtlinge bleiben im Katharinen-Hospital
Foto: Lübke

Willich. Das ehemalige Katharinen-Hospital wird auch in Zukunft zur Unterbringung von Flüchtlingen benötigt. Die Düsseldorfer Bezirksregierung kündigte zwar gestern an, aufgrund der zurückgehenden Flüchtlingszahlen diverse Unterkünft in der Region schließen zu wollen. Willich aber ist nicht darunter.

Derzeit gibt es in Nordrhein-Westfalen 62 000 Plätze in den Flüchtlingsunterkünften des Landes. Im Regierungsbezirk Düsseldorf ist aktuell in 25 Einrichtungen Platz für 12 690 Menschen. Landesweit soll die Zahl auf 50 000 Plätze reduziert werden. Davon sollen 35 000 aktiv genutzt werden.

Weitere 10 000 Plätze sollen in Einrichtungen vorgehalten werden, die im Bedarfsfall innerhalb weniger Tage wieder aktiviert und genutzt werden könnten. Darüber hinaus werden Flächen vorgehalten, um schnell und flexibel weitere 5000 Unterbringungsplätze schaffen zu können.

Im Regierungsbezirk Düsseldorf wird es nach der aktuellen Planung des Landes zukünftig 2800 Plätze in Erstaufnahmeeinrichtungen sowie weitere 7000 in den Zentralen Unterbringungseinrichtungen (ZUE) geben. Zu letzteren zählt auch das ehemalige Willicher Hospital. 400 Regel-Plätze sowie weitere 50 im „Stand-by“ werden dort eingeplant.

Bislang werden Plätze in solchen Landeseinrichtungen den Kommunen auf ihre Flüchtlingskontingente angerechnet. Im Falle von Willich heißt das: Die 450 Plätze im Hospital muss die Stadt nicht selbst in eigenen Häusern zur Verfügung stellen. Ob sich an diesem Verfahren in naher Zukunft etwas ändert, ließ ein Sprecher der Bezirksregierung Arnsberg gestern auf Anfrage offen. Das sei ein „laufender Diskussionsprozess“ mit offenem Ende, sagte er. Nach WZ-Informationen gibt es Überlegungen, den Städten nur 75 oder gar 50 Prozent der Kontingente anzurechnen.

In der Stadt Willich laufen derzeit Überlegungen, sich ein Vorkaufsrecht für das Krankenhaus zu sichern, falls die Flüchtlingseinrichtung irgendwann geschlossen wird. Nächste Woche ist dies Thema im Planungsausschuss. Die Düsseldorfer Bezirksregierung hatte vor einigen Wochen der WZ erklärt, dass sie das ehemalige Hospital bis 2021 als ZUE betreiben wolle.

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