Feuerwehr: Zahl der Einsätze steigt an

Waren es im Jahr 2011 noch 391 Alarmierungen, mussten die Blauröcke letztes Jahr 466 mal ausrücken.

Willich. „2012 war ein Jahr der Superlative“: Stadtbrandmeister Thomas Metzer hatte viel Positives zu berichten auf der Versammlung der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Willich im Kaisersaal Schiffer. Mit 255 Aktiven — das sind zehn mehr als vor einem Jahr — ist ein neuer Höchststand erreicht worden.

Die Jugendfeuerwehr wurde in zwei Altersstufen aufgeteilt, ihr gehören 46 Kinder beziehungsweise Jugendliche im Alter zwischen zehn und 18 Jahren an und damit so viele wie nie zuvor. „Die Jugendfeuerwehr ist kein Selbstläufer“, mahnte Metzer, der unter anderem das Verhalten einzelner Bürger kritisierte: „Wir werden immer wieder zu Einsätzen gerufen, bei denen das Feuer mit einem Eimer Wasser selber hätte gelöscht werden können. Die Betroffenen sagen dann, sie zahlten Steuern und leiten daraus den Anspruch ab, die Feuerwehr wegen jeder Kleinigkeit zu alarmieren. Dass dahinter Ehrenamtler stecken, interessiert sie nicht.“

Durch diese Einstellung und durch einen Brandstifter, der mittlerweile dingfest gemacht werden konnte, stieg die Zahl der Einsätze von 391 in 2011 auf 466. Der Brandstifter stammt übrigens nicht aus den Reihen der Freiwilligen Feuerwehr. Insgesamt leisteten die Blauröcke 3 300 Stunden ehrenamtlichen Dienst mehr als im Jahr zuvor.

Geschäftsführer Johannes Zensen erinnerte daran, dass Wehrleute der Stadt Willich auch bei Auseinandersetzungen mit Rockern in Mönchengladbach, beim Großbrand der Krefelder Düngemittelfirma Compo und bei der Bombensprengung in Viersen dabei gewesen seien. Kreisbrandmeister Klaus-Thomas Riedel verlangte mehr Respekt vor dem Ehrenamt. Er erzählte von einer Frau, die sich samstags bis 17 Uhr als Feuerwehrfrau ausbilden ließ und anschließend noch bis 22 Uhr als Verkäuferin arbeitete.

Bürgermeister Josef Heyes dankte für den Einsatz. Geschäftsbereichsleiter Martin Zinnel hatte ein Umfrage bei 60 Städten gemacht, um Anregungen zu sammeln, wie das Ehrenamt noch attraktiver gemacht werden kann. Der zuständige Ausschuss wird in Kürze Vorschläge machen. Neben einer kostenlosen Nutzung der „Bütt“ sind unter anderem vergünstigte Besuche in Fitnessstudios möglich.

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