Fahrplan für die Stadt

Gemeinsam haben Ratsfraktionen und Verwaltungsspitze ein Stadtprogramm für Willich bis zum Jahr 2020 erarbeitet.

Neersen. „Es waren sehr konstruktive Tage“, lobte SPD-Fraktionschef Bernd-Dieter Röhrscheid. Gemeint ist der Workshop Politik/Verwaltungsvorstand, der am 18. und 19. Februar in Bocholt getagt hatte. Mit dabei: Die Verwaltungsspitze, einige Geschäftsbereichsleiter sowie Vertreter der Fraktionen. Ziel war die Entwicklung eines „Stadtprogramms A“.

Hinter dem abstrakten Begriff verbirgt sich eine strategische Gesamtbetrachtung: Wie soll es bis 2020 weitergehen mit der Stadt Willich? Dazu wurde ein „Fahrplan“ mit acht Optionen entwickelt. Es geht um Arbeit und Wirtschaft, um die Ökologie (Ausbau regenerativer Energien) und eine Verbesserung der generationenübergreifenden Infrastruktur.

Zur Unterstützung des Wirtschaftsstandorts sollen attraktive Grundstücke bereitgehalten werden. Das soziale Leben soll gestärkt werden, so durch die Integration von Migranten. Willich soll „Stadt der kurzen Wege“ mit einem selbstbestimmten Haushalt sein.

Was Röhrscheid hervorhob: „Im Gegensatz zu vielen umliegenden Kommunen sind Politik und Verwaltungsspitze in Willich konsensfähig.“ Der SPD-Politiker sprach von einem „großen Vertrauensverhältnis“. Wichtig seien Überlegungen, wie der Bürger in den Willensbildungs- und später in den Umsetzungsprozess eingebunden werden könne.

„Die Ergebnisse, die erzielt wurden, müssen jetzt in den Fraktionen diskutiert werden“, erklärte Siegfried Kirsch (CDU). „Die acht Optionen sind das, was die Politik in den nächsten zehn Jahren will“, ergänzte Raimund Berg (Grüne).

Kirsch verglich das Erreichte mit einem Grundgerüst. Hier herrsche noch fraktionsübergreifend Übereinstimmung. Franz Josef Stapel (FDP) sieht trotzdem nicht die Gefahr, dass es bald eine Einheitspartei gibt, eine „Willicher Wählerpartei“. Dem stimmte Kämmerer Willy Kerbusch zu: „Wenn es darum geht, die knappen Mittel zu verteilen, dürften die Fraktionen unterschiedliche Schwerpunkte setzten.“

Denn auf das Stadtprogramm A folgt das Stadtprogramm B: Hier gilt es, das Vereinbarte auf die einzelnen Produkte beziehungsweise Produktgruppen zu übertragen. Auf dieser operativen Ebene wird es dann politisch — mit Auseinandersetzungen in den Ausschüssen und im Rat ist also auch in den kommenden Jahren zu rechnen.

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