Willich Entscheidung über Bütt-Leitung wird erneut vertagt

Heute sollte die Nachfolge von Simone Küppers geklärt werden. Doch die Grünen haben noch Beratungsbedarf angemeldet.

Willich: Entscheidung über Bütt-Leitung wird erneut vertagt
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Willich. Seit Oktober 2015 ist Simone Küppers Leiterin der Kämmerei (Geschäftsbereich Zentrale Finanzen) der Stadt Willich. „Nebenbei“ ist sie aber auch weiterhin die Chefin des Sport- und Freizeitbads „De Bütt“. An dieser Doppelbelastung wird sich vorerst nichts ändern: Die heute im Hauptausschuss vorgesehene Wahl eines Nachfolgers muss auf Antrag der Grünen ganz kurzfristig von der Tagesordnung genommen werden. Was Bürgermeister Josef Heyes auf die Palme treibt.

Am Sonntagabend, kurz nach 23 Uhr — also eigentlich nur einen Tag vor der vorgesehenen Wahl — hatte ihn eine E-Mail von Raimund Berg, Fraktionschef der Grünen, erreicht. Diese signalisierten weiteren Beratungsbedarf und hielten zudem ein bis zwei zusätzliche Bewerber für „einladenswert“, ohne Namen zu nennen. Eine Entscheidung am Dienstag halte man deshalb „für überhastet“ und könne den potenziellen neuen Bütt-Chef beschädigen, so Berg in seiner Mail, die unter anderem auch an die übrigen Fraktionschefs ging.

„Unverschämt“ ist aus Sicht von Josef Heyes diese Last-Minute-Absage. Denn der Politik sei bereits vor etwa zehn Tagen eine Liste der Verwaltung mit den Bewerbern zugegangen, die zu weiteren Gesprächen eingeladen werden sollen. Reagiert habe darauf nur die CDU, die Mitte der vergangenen Woche einen weiteren Kandidaten vorgeschlagen habe. Von den Grünen dagegen sei nichts zu hören und zu sehen gewesen — bis Sonntagabend, kurz nach 23 Uhr.

„Den CDU-Vorschlag hätten wir bis Dienstag noch berücksichtigen können“, sagt Josef Heyes. Denn eigentlich wollte der Verwaltungsvorstand am Morgen mit den dann fünf Kandidaten sprechen, um dem Ausschuss am Abend eine Wahl-Empfehlung geben zu können. Jetzt aber werde das ganze Verfahren weiter in die Länge gezogen. Die Doppelbelastung von Simone Küppers habe also kein Ende, kritisiert der Bürgermeister.

Insgesamt 28 Frauen und Männer haben sich auf die Leitungsstelle der „Bütt“ beworben. Es handelte sich bereits um die zweite Ausschreibung, da sich beim ersten Mal im Juni nicht genügend qualifizierte Bewerber gemeldet hatten. Fundierte betriebswirtschaftliche Kenntnisse werden ebenso erwartet wie Führungsstärke und Entscheidungsfreude. Auch in Buchhaltung, Personalführung und Finanzverantwortung muss der Bütt-Chef sich auskennen. Zudem soll er die Leute unterhalten können.

Als die E-Mail von Berg den Bürgermeister erreichte, befand der sich übrigens in Sachsen: Josef Heyes nahm bis gestern an einer Chor-Reise des MGV Cäcilia Schiefbahn zum Freundschaftsjubiläum mit dem MGV Arion 1898 aus Saupersdorf teil.

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