Ein Teddy auf Weltreise

Schüler schickten Bären auf den großen Trip – „Mariah“ flog mit einer Stewardess

Willich. "Mariah" hat einiges gesehen und erlebt. Nur erzählen will er nichts. Keine vornehme Zurückhaltung, Teddybären reden halt gemeinhin nicht. Das übernimmt dafür eine nette junge Dame, die in ihrem schicken Dress unschwer als Stewardess zu erkennen ist - und die Sommerferien über die ganz persönliche Flugbegleiterin von Mariah, dem Bären, war.

"133569 Kilometer ist der gereist", erzählt Katrin Ilse von Air Berlin den Schülern. Da staunen die Sechstklässler der Robert-Schuman-Gesamtschule. Am Montag brachte Ilse ihren Schützling persönlich in Willich vorbei und musste dazu viele Fragen über ihren Job beantworten.

Insgesamt rund 20 Bären hatten die Jungen und Mädchen auf große Reise geschickt. Jedes der Stofftiere trug einen "Reisepass" und außerdem ein Logbuch bei sich, in dem die Stationen des Trips eingetragen wurde und natürlich auch Platz für Fotos war. Und "Mariah" und seine tierischen Kumpane kamen richtig herum.

Hollywood, Marseille und London hießen etwa die Ziele. "Kuschel" schaffte es bis nach Ghana. Besitzerin Eva hatte ihn Schülern aus Kaarst mitgegeben, die ins westafrikanische Land gereist waren. "Dort hat Kuschel dann beim Brunnenbau mitgeholfen." Und viel gelernt. "Zum Beispiel, dass Kokosnüsse eigentlich nicht braun, sondern grün sind."

Das sei schließlich auch ein Ziel dieses Projekts, betont Lehrerin Judith Behrens: "Etwas über fremde Länder zu lernen." Und etwas für die Englisch-Kenntnisse tun.

Ideenreichtum bewiesen die Schüler, als es darum ging, wie die Bären denn am besten verschickt werden könnten. Einige probierten es mit der Post. Eva indes war ganz pfiffig.

Auf dem Urlaubsflug nach Hurghada drückte sie "Mariah" Katrin Ilse in die Hand. Die war zwar erst etwas überrascht, nahm sich dann aber gerne des etwa 30 Zentimeter großen Bären an. "Er saß meistens vorne im Cockpit, war bei Ausflügen dabei und hat eigentlich alles mitgemacht", erinnert sich die Berlinerin.

Mariah hatte also eine richtig schöne Zeit, hing unter anderem in St. Petersburg ab und "traf" auch den größten Mann der Welt. Robert Wadlow, der 1940 starb, maß 2,72 Meter.

Eine lebensgroße Figur von ihm steht im Kopenhagener "Guinness-Buch der Rekorde"-Museum, das Mariah ebenfalls besuchte. Fotos zeugen von seinen Touren. Eine einmalige Sache soll das Projekt nicht bleiben. "Wir planen schon wieder etwas", verrät Judith Behrens.

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