Willich Ein relaxter Landrat in Jeans

Entspannt und wortgewandt präsentierte sich Andreas Coenen im Neersener Kudl.

Willich: Ein relaxter Landrat in Jeans
Foto: Kurt Lübke

Neersen. „Wir lassen die Politik außen vor. Kirchenasyl und Umstrukturierungen im Kreishaus sind heute nicht unser Thema. Wir möchten unseren Gast als Menschen kennenlernen. Und ich denke, da gibt es einige Überraschungen.“ Die Ankündigung von Hildegard Herber-Spahn macht neugierig. Die Veranstaltung „Sessel frei für. . .“ steht auf dem Programm. Und dann nimmt der Gast des Abends im Neersener Kudl auch schon Platz — zwar nicht auf einem Sessel, aber auf einem türkisfarbenem Stuhl.

Eingerahmt von Herber-Spahn und Wolfgang Brock vom Deutsch-Lettischen Freundeskreis macht es sich Andreas Coenen bequem. Ein relaxter Landrat in Jeans, schwarzem Hemd und Jackett, der locker aus seinem Lebenslauf plaudert.

Am 15. Februar 1974 in Neuwerk geboren und in Viersen Bockert aufgewachsen ging es nach dem Abitur zum Jura-Studium nach Trier und Salzburg. Verheiratet, zwei Söhne, von denen der Älteste in diesem Jahr in die Grundschule gehen wird, die schon der Landrat selbst besuchte. Die Drei plaudern, als säßen sie im heimatlichen Wohnzimmer, sogar Essen kommt auf den Tisch.

„Sie essen ja gerne Fleisch, besonders Steaks. Aber wissen sie, wie teuer das ist?“ Mit dieser Bemerkung hat Brock die Lacher auf seiner Seite. Stattdessen gibt es Grünkohl mit Mettwürstchen, gekocht von Agnes Brock, und von Coenen als weiteres Lieblingsessen bezeichnet.

Beim Grünkohl geht es weiter. Herber-Spahn serviert Halbsätze, die Coenen vervollständigen muss. Die Gäste erfahren so, dass er im Sommer am liebsten auf der Terrasse im Garten sitze, der nicht gepflegt, sondern kindgerecht sei. Dass aufgrund der Kinder das Ausschlafen schon lange nicht mehr möglich ist, Musik zum Leben gehört, sein Vater Generalstaatsanwalt war und der Landrat seine freie Zeit am liebsten mit der Familie verbringt. Er liebt Urlaube in Südtirol und verzichtet auf Hobbys wie Bergsteigen, um bei seiner Familie zu sein.

Herzliche Lacher gibt’s beim einminütigen Wett-Bleistift-Spitzen, bei dem Dr. Coenen gegen einen Besucher antritt, und nicht minder fröhliches Lachen, als es zum Schokoladen-Creme-Test kommt, für den der 41-Jährige als Fan dieser Creme prädestiniert ist. Auch im Apfelschälwettbewerb schlägt er sich tapfer.

Dass der Landrat seinen Kreis kennt beweist er, als er die verschiedenen Städte in den Umriss vom Kreis Viersen einsortieren muss. Auch beim Klickspiel demonstriert er seine Kreiskenntnisse. Nur bei der Kapelle Klein Jerusalem und seiner Viersener Heimatkirche muss er passen. Was den Besuchern aber nicht anders geht. Allseitiges großes „Ohh“, als die beiden Bilder letztendlich im Vollformat erscheinen.

Ein buntes lobendes Potpourri über den Landrat in Form eines Filmes, den der Deutsch-Lettische Freundeskreis mit Coenens Freund Lars Hettich gemacht hat, bildet den Abschluss. Damit ist ein sehr vergnüglicher Abend auch schon zu Ende, der den Landrat einmal von einer sehr persönlichen Seite zeigte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort