Ein Kinderwagen für ein Sextett

Nicht nur das Gefährt von der Marke Eigenbau versetzt im Geflüster ins Staunen.

Willich/Tönisvorst. Wenn Jessica Freundl (24) und Sandra Pauk (22) von Berufs wegen spazieren gehen, sind sie nicht allein. Die beiden jungen Tagesmütter vom Pastorsbusch in St. Tönis betreuen zurzeit fünf Kleinkinder, nein, sechs — den Sohn von Jessica Freundl mitgerechnet.

Wenn Jessica Freundl und Sandra Pauk also unterwegs sind, sind sie in nullkommanix Stadtgespräch. Grund dafür ist der unübersehbare, ungewöhnliche und wohl einzigartige Kinderwagen-Sechssitzer, ein Umbau, den Sandra Pauks Vater ertüftelt hat. Sechs handelsübliche Kinderwagen hat er zu einem Sechser mit erstaunlich kleinem Wendekreis zusammengebaut. Der Wagen kreist auf der Stelle. Er hat genug Platz für Phil, Lara, David, Joshua, Daniel und Jana, die „kleinen Sprossen“. So nennen Freundl und Pauk ihre Tagespflege am Pastorsbusch 51, (Telefon 02151/44 98 659). „Oft werden wir gefragt, ob das alles unsere Kinder sind,“ lacht Jessica Freundl. Die beiden Freundinnen haben sozusagen ihr Hobby zum Beruf gemacht. „Wir haben früher schon gern auf Kinder aufgepasst.“ Jessica Freundl ist gelernte Bäckerei-Fachverkäuferin, Sandra Pauk Chemikantin. Die Babysitterinnen von damals sind nun Tagesmütter. Pauk hat übrigens ein Jahr als Au Pair in den USA verbracht. Sie spricht mit den Kleinkindern viel englisch. Und auch der Name „Sprossenraupe“ für den ungewöhnlichen Kinderwagen kommt den Kleinen schon locker über die Lippen.

Oh Freude, oh Jubel! Als ihn die Mail der Kreisverwaltung erreichte, zuckte der Stadtflüsterer regelrecht zusammen und sah nach, was denn die Kreisverwaltung so euphorisch stimmte. Die Antwort: Der erste Mobilfunk-Anbieter (Vodafone) hat die Servicenummer 115 nun zum Ortstarif im Angebot oder sogar kostenlos in seiner Flatrate. Zur Erinnerung: Das ist die Service-Nummer, die in St. Tönis nicht funktioniert, weil’s hier eine Krefelder Ortsvorwahl gibt. 23 000 Bürger können nicht mitmachen. Jetzt aber schon. Wenn ein St. Töniser Vodafone-Kunde nun umsonst oder zum Ortstarif Auskunft über die Nummer 115 bekommen will, braucht er sich mit seinem Handy nur ins Auto zu setzen, fährt z.B. nach Kempen oder nach Vorst, wählt die Service-Nummer und genießt den neuen Vorteil des Ortstarifs. Wenn das nicht einfach ist.

Von einer Absurdität zur nächsten: Da regt sich die Tönisvorster SPD darüber auf, dass die CDU dem Stadtkulturbund angeblich Infoständer gestiftet hat, auf denen sie jetzt aber Wahlkampf macht. „Blödsinn“, sagt Peter Siegel, Vorsitzender des Stadtkulturbundes. Die Ständer gehörten immer schon der CDU. Die stellt sie dem Kulturbund aber auch immer schon zur Verfügung — seit 18 Jahren. „Nur wenn Wahlkampf ist, dürfen wir sie nicht benutzen“, sagt Siegel. Und schiebt einen Satz hinterher, der wirklich allgemeingültig sein könnte: „Ich glaube ja, dass den Leuten wichtig ist, was drauf steht und nicht, wem die Ständer gehören.“

Alles neu macht der Mai. So auch bei den Schlossfestspielen in Neersen, bei denen am Freitag die Proben beginnen. Schon vorher war die Tribüne aufgebaut worden, wobei es auch galt, einige ältere Bretter auszutauschen. Gleiches soll auch mit den hölzernen Reklametafeln für die Festspiele geschehen, die seit Jahren Wind und Wetter ausgesetzt sind.

Mit erweitertem Angebot präsentiert sich „4pfotenphysio“ jetzt an der Marseillesstraße 13 in Willich. Die Praxis für Tierphysiotherapie von Martina Flocken ist umgezogen. Ehemals war sie an der Hülsdonkstraße 148 in Wekeln zu finden. Doch dort wurden die Praxisräume zu klein. Am neuen Standort bietet Flocken nun neben der Unterwasserlaufbahn- und Magnetfeldtherapie, den Massagen und der Krankengymnastik auch Ultraschall- und Reizstromtherapie sowie Akupunktur an. Die neue Telefonnummer für Terminvereinbarungen lautet 02154/4759405.

Sie ist 100 Jahre alt geworden: die Neersenerin Hubertine Növer. Und sie ist fit. Weswegen es trotz des hohen Alters immer noch Dinge gibt, die sie ärgern. Kein Verständnis hat die rüstige alte Dame dafür, dass die Viersener Wohnungsgenossenschaft, der ihre Wohnung gehört, vier Tage keinen Handwerker losschickte, um die Heizung zu reparieren, so dass sie die Tage mit drei Jacken und Decken tagsüber in der Wohnung verbringen musste.

Anwohner der Schwalbenstraße in Neersen ärgern sich: An der Ecke zum Starenweg liegen mehrere Holzpaletten auf dem Bürgersteig aufgestapelt. „Und das schon seit mehreren Wochen“, klagt ein Nachbar. Zwar sei Platz genug, weshalb es zu keiner Behinderung komme. Aber schön sei der Anblick der Paletten wahrlich nicht.

Werner Poßberg verfolgt die Entwicklung des St.Töniser Schwimmbads immer sehr genau. Kein Wunder: Der Mann wohnt an der Schelthofer Straße, also beim H2Oh gleich um die Ecke. Ein Problem, das ihm schon länger stinkt, sind die Urinale des Badetempels. Schon im November 2011 hat er wegen des Geruchs, der davon ausgehe, den Bürgermeister angeschrieben. Passiert sei aber nichts, klagt Poßberg. Dabei werde der Gestank doch über die Lunge in die Blutbahn befördert. Damit dies nicht länger der Fall ist, hat er jetzt sogar das Kreisgesundheitsamt eingeschaltet.

Tönisvorsts Schulpolitiker spüren offensichtlich Erfolgsdruck. Wie anders lässt es sich erklären, dass Peter Mewis, sachkundiger Bürger für die CDU im Schulausschuss, eine intensivere und positivere Berichterstattung zur Sekundarschule einfordert, die gerade geplant und im Sommer 2013 starten wird? Und sein CDU-Kollege Thomas Kroschwald fragt, ob man denn nicht die Eltern der jetzigen Drittklässler verpflichten könne, an den Informationsveranstaltungen zur neuen Schulform teilzunehmen. Guter Vorschlag. Der Stadtflüsterer geht sogar noch einen Schritt weiter: Könnte man nicht auch gleich alle Bürger verpflichten, am 13. Mai an der Landtagswahl teilzunehmen? Oder die Presse, zwei Mal in der Woche über das Thema Sekundarschule zu berichten? Oder die Schüler des Michael-Ende-Gymnasiums verpflichten, ihr Essen in der Mensa einzunehmen? So manches Problem, das den Schulausschuss beschäftigt, hätte sich damit erledigt.

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