Ein Geburtstag im Grünen

Zehn Jahre alt ist die Eva-Lorenz- Umweltstation in Neersen. Am 17. Juni gibt’s dort ein pralles Erlebnisprogramm — Natur pur zum Probieren und Studieren.

Neersen. Es hat nicht viel gefehlt und Martina Stall, Technische Beigeordnete der Stadt Willich, hätte Unkraut gezupft. Beim offiziellen Fototermin im Naturerlebnisgarten der Eva-Lorenz-Station, zwischen Küchenkräutern und essbaren Wildpflanzen, mahnt sie hie und da einen Rückschnitt an. Zum Geburtstag der idyllischen Schulungsstätte an der Cloer werden schließlich viele Gäste erwartet. Da soll’s nicht schön wild, sondern wild und schön sein.

Martina Stall spart aber nicht mit Lob: „Ich begleite die Station, seit es sie gibt. Es war eine tolle Idee von Charly Hübner 2002, die gemeinsam mit dem Naturschutzbund Willich und mit Hilfe von Sponsoren umgesetzt wurde und immer wieder belebt wird.“ Monika Wagner und Pia Kambergs, die beiden Frauen, die die Station und ihre Angebote seit zehn Jahren betreuen, hätte immer wieder „super Ideen. Wir sind froh und stolz auf die zehn Jahre.“

Wer sich seit der Eröffnung der Station nicht mehr im hinteren Teil des Neersener Schlossparks umgeschaut hat, wird staunen. Die kleine Hütte ist in dem Jahrzehnt zweimal ausgebaut worden. Gerade eingebaut worden ist ein großes, zweiflügeliges Tor, das die Station, den Stützpunkt, nun zum Wanderweg hin öffnet. Freiwillige des Nabu haben tatkräftig geholfen.

„Vor drei Jahren kam der Naturerlebnisgarten dazu“, erzählt Jack Sandrock vom Nabu. Nicht nur Menschen profitieren seitdem von dem Ambiente mit Kräutern, essbaren Wildpflanzen und Blumen, die dort wachsen. Das Wildbienenhotel im Garten ist auch sehr gut besucht. Am Geburtstag können Besucher unter Anleitung neue Wildbienen-Hotelzimmer bohren. Jack Sandrock freut sich außerdem über die neu angelegte Wildblumenwiese und den Sträucher-Lehrpfad. Folgt man ihm, lernt man Schlehe von Weißdorn und Schneeball von Haselnuss zu unterscheiden.

Für den Geburtstag am Sonntag, 17. Juni, haben Monika Wagner und Pia Kambergs ein „Best of-Programm“ der Umweltstation vorbereitet. Wiese und Wasser, Wald und Park sind ihre Mitmachthemen. Als Kräuterhexen stellen sie gemeinsam mit den Kindern Tee her.

Die Natur geht an dem Tag eben auch durch den Magen: Zu frischen Brötchen aus dem Backofen im Garten wird Kräuterquark gereicht.

Sagen wir es gleich vorweg: Wer pünktlich zum Fest der offenen Tür unter freiem Himmel kommt, hat mehr vom Tag. Für eine bloße Stippvisite ist dieses Programm im Grünen viel zu schön und wild.

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