Die Schule spielt für Niklas

Benefiz-Turnier: Beim Sportfest sind 900 Schüler aktiv gewesen. Die Idee dazu hatte Christoph Felde aus der 10e.

Willich. Es ist 13 Uhr, noch 45 Minuten bis zum Start des Sportturniers. Doch Christoph Felde ist bereits voll im Stress. Er und seine Mitschüler aus der Klasse 10e der Robert-Schuman-Gesamtschule organisieren die Benefiz-Veranstaltung zugunsten des an Knochenkrebs erkrankten Niklas Zischewski. Niklas ist sein Mitschüler aus der 6a.

Mattias Otto, der didaktische Betreuer der 10. Klassen, ist begeistert: "Es ist unglaublich, wie sich diese Schule engagiert." Wo immer es möglich sei, werde gesammelt. "Wir bekommen die Maßnahmen fast nicht koordiniert."

Christoph wie Niklas sind aus Anrath. "Ich kenne ihn vom Bus", erzählt Christoph. "Wenn man weiß, dass einer krank ist und trotzdem lacht, dann will man, dass er weiter lachen kann und nicht sterben muss." Weil die Gesamtschule sportbegeistert sei, sei ihm die Idee zu dem Turnier gekommen. "Mein Freund Wesley von Axleben war begeistert, und die Klasse hat sofort mitgemacht", erzählt er. Mit vereinten Kräften stellten sie das Turnier in knapp drei Wochen auf die Beine.

Mal wird Fußball, dann Völkerball gespielt. "Wir haben die Klassen durchmischt, damit der Spaß im Vordergrund steht", erzählt Christoph. Um den sportlichen Wettkampf gehe es ja schon beim Tag der offenen Tür. "Das hier ist für Niklas."

Es ist halb zwei, der Run aufs Kuchenbüfett beginnt. Das Mineralwasser und die Becher sind von Firmen gesponsort worden, betreut wird der Verkauf von der 10b. Die Kuchenspenden kommen von den fünften und siebten Klassen. "Als wir fragten, wer backen will, haben fast alle aufgezeigt." Doch dann habe man sich auf fünf Kuchen pro Klasse beschränkt. "Wer soll das sonst alles essen?"

Am Eingang zur Sporthalle verengt ein Tisch den Durchgang. Jessica Grütters, Laura Grupe und Sarah Kühlen kontrollieren und kassieren Eintritt und Teilnahmegebühren. Sie tragen, genau wie Christoph und Wesley, ein grünes T-Shirt. Darauf steht in silbernen Buchstaben "Einer für alle, ALLE für Niklas". So eines zieht sich jetzt auch Ulrike Brasseler über. Sie ist Klassenlehrerin der 10b und unterstützt die Schüler bei der Organisation.

Brasseler freut sich schon auf das Volleyball-Spiel zwischen Lehrern und Schülern der 10, der Höhepunkt des Turniers. Am vergangenen Donnerstag haben sie schon mal geübt. "Und?" fragt Christoph mit einem überlegenen Lächeln. "Unsicher?" Brasseler lacht schallend. "Kein Stück!" sagt sie selbstsicher - und fügt leise hinzu: "nur blaue Flecken."

Am Abend konnte Christoph Felde dann schon stolz verkünden, was die Sammelei ergeben hatte: über 800 Euro.

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