Deutsch-Lettischer Freundeskreis: Biedemann wird „Kuddel“

Der Deutsch-Lettische Freundeskreis stellt die renovierten Räume vor.

Neersen. Wer die vorderen Erdgeschossräume des Hauses Biedemann an der Kirchhofstraße 55 in Neersen betritt, der kann nur staunen. Zwei frisch renovierte große Räume sind in den Farben von Smiltene, nämlich lettisch Rot und Gold, sowie in den Willicher Farben Blau und Gold gehalten.

Dazu fallen eine neue Küche sowie eine frisch installierte behindertengerechte Toilettenanlage samt Wickeltisch ins Auge.

Von den einst doch ein bisschen heruntergekommenen ehemaligen Gaststättenräumen ist nichts mehr zu sehen. Das liegt am Deutsch-Lettischen Freundeskreis. Der will hier nicht nur ein Zuhause für sich schaffen, sondern auch ein Haus der Begegnung für alle Willicher Bürger realisieren.

Mit der Renovierung ist der erste Schritt in diese Richtung getan. „Wir nutzten die Räume schon länger, waren aber nur geduldet. Die Stadt wollte das Haus irgendwann einmal verkaufen und dann hätten wir von heute auf morgen raus gemusst“, sagt Hildegard Herber-Spahn, Vorsitzende des Deutsch-Lettischen Freundeskreises. Daher hatte der Verein auch nichts in die Räume investiert.

Alles änderte sich allerdings mit dem vergangenen Jahr. Im August signalisierte die Stadt, sie wolle nicht mehr verkaufen, suche stattdessen einen regulären Mieter für die vorderen Räume im Erdgeschoss. „Wir haben gute Gespräche geführt und sind uns einig geworden“, sagt Wolfgang Brock, Geschäftsführer des Deutsch-Lettischen Freundeskreises.

Schon Ende des vergangenen Jahres starteten die Renovierungsarbeiten, die jetzt ihren Abschluss gefunden haben. Der Verein hat vieles in Eigenregie geleistet, bekam aber auch jede Menge Unterstützung aus der Willicher Geschäftswelt.

Der Freundeskreis möchte die Räume für eigene Aktivitäten nutzen, aber auch für andere Veranstaltungen zur Verfügung stellen. „Damit treten wir in keine Konkurrenz zum Wahlefeldsaal. Wir wollen ein Haus der Begegnung für alle Bürger“, sagt Dieter Lambertz, stellvertretender Vorsitzender des Vereins. So ist der Christliche Chorverein Neersen schon vertreten, er probt dort. Demnächst soll es eine Ausstellung lettischer Künstler geben.

Am Samstag findet die offizielle Eröffnung der neuen Räume des Deutsch-Lettischen Freundeskreises statt. Während um 15 Uhr die geladenen Gäste erwartet werden, steht das Haus von 16.30 bis 18 Uhr allen Interessierten zur Besichtigung offen. Zudem wird der neue Name enthüllt. „Kuddel“ werden die Räume heißen. Das steht für „Kultur, Unterhaltung, Deutsch, Lettisch“.

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