Willich Das Kreisarchiv soll nach Willich ziehen

Der Sport- und Kulturausschuss spricht eine einstimmige Empfehlung aus.

Willich: Das Kreisarchiv soll nach Willich ziehen
Foto: Lübke

Willich. Der Sport- und Kulturausschuss hat sich mit dem möglichen Standort für einen Neubau des Kreis-Archivs beschäftigt. Landrat Andreas Coenen hatte im Januar die Stadt Willich um Prüfung gebeten, ob es wirtschaftlich sei, ihr Stadtarchiv in das Kreisarchiv zu integrieren. Das soll neu gebaut werden, weil der alte Standort in der Kempener Burg nicht mehr geeignet ist.

Die Willicher Verwaltung hatte vier Möglichkeiten vorgestellt. Die Fraktionen waren einhellig dafür, Variante eins weiter zu verfolgen: die Zusammenlegung des Kreisarchivs mit dem Stadtarchiv an einem neuen Standort in Willich. Das bringt aus Sicht der Verwaltung den Vorteil, dass beim „Bau des neuen Kreisarchivs am beabsichtigten Standort in unmittelbarer Nähe des St. Bernhard-Gymnasiums“ die „Historische Bildungsarbeit sowohl mit den Schulen als auch mit den Heimat- und Geschichtsfreunden Willich fortgesetzt werden“ könnte.

Weitere Aspekte des Grundstücksthemas wurden dann nicht öffentlich diskutiert. Die zuständige Beigeordnete Brigitte Schwerdtfeger sagte, sie nehme die Tendenz im Ausschuss auf, es werde aber noch viele Gespräche zu dem Thema geben — etwa zur Finanzierung des Baus und der künftigen Arbeit: Das Kreisarchiv betreut die Archive der kreisangehörigen Kommunen — lediglich Viersen und Willich haben ein eigenes Archiv.

Das Willicher Stadtarchiv und die Archive der Heimat- und Geschichtsfreunde Willich und des Bürgervereins werden über eine Plattform beim Kommunalen Rechenzentrum Niederrrhein (KRZN) miteinander verbunden: Das entschieden die Mitglieder des Kulturausschusses ebenfalls einstimmig.

Bernd-Dieter Röhrscheid, der den Ausschuss leitete, hatte kurzfristig Informationen an den Ausschuss und die Verwaltung weiter gegeben, die er erst einen Tag zuvor erhalten hatte: Die Software-Firma, die das vom Stadtarchiv genutzte Programm FAUST erstellt hat, bietet jetzt auch eine neue Server- / Software-Lösung mit gesicherten Zugriffsmöglichkeiten mehrerer Nutzer an. Dabei werden die Daten der drei Archive auf einem eigenen Server beim KRZN abgespeichert. Dieser Bereich ist so gesichert, dass ein Zugriff auf andere Daten der Willicher Verwaltung nicht möglich ist.

Die Heimatfreunde und der Bürgerverein erhalten andererseits je ein „Edit-Modul“, über das sie auf die dort hinterlegten Daten zugreifen und sie auch bearbeiten können. So können Heimatforscher, Studenten oder Schüler den jeweils aktuellen Datenbestand des Archivs und ggf. die Original-Dokumente einzusehen. Außerdem ist jederzeit eine Aktualisierung der Datenbestände von jedem Archiv aus möglich.

Die Kosten für das neue Konzept sind überschaubar: Der Server kostet 4600 Euro, die beiden Edit-Module je 600 Euro, dazu fallen jährlich 1500 Euro Kosten für die Arbeit des KRZN an. Der Kämmerer soll das Geld im Haushalt bereitstellen, so der Ausschuss — eine Finanzierung über eine Verschiebung aus dem eigenen Etat ist nicht möglich. nomi

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