Stadt Willich „Darauf kann man stolz sein“

Zu einem Rundgang durch Anrath hatte die CDU eingeladen. Die Umgestaltung des Ortskerns sieht sie als Erfolg ihrer Politik.

Stadt Willich: „Darauf kann man stolz sein“
Foto: Werner Dohmen

Anrath. „Versprochen — geliefert.“ Dieser Satz ist beim Spaziergang durch den Anrather Ortskern gleich mehrfach zu hören. Die CDU-Politiker Dieter Lambertz, Sascha Faßbender und ihr Fraktionschef Johannes Bäumges haben die Presse eingeladen, um auf die Stadtteilentwicklung der vergangenen fünf Jahre zurückzublicken. Ausgangspunkt ist dabei der Kirchplatz, wo vor wenigen Tagen der Abriss des letzten Schandflecks im Ortskern begonnen hat.

Während sich der Bagger durch die Mauern des ehemaligen Genings-Komplexes frisst (lange war hier Achims Pinte zuhause), weht der Geruch von nassem Baustaub rüber zur kleinen CDU-Gruppe. „Die Brache befand sich in einem erbärmlichen Zustand“, sagt Dieter Lambertz. Und erinnert daran, dass man bereits 2011 für dieses Areal den Bau von Sozialwohnungen für Familien mit Belegungsrecht durch die Stadt gefordert habe. Dazu kommt es jetzt: Investor Matthias Albrecht errichtet einen viergeschossigen Komplex mit 15 barrierefreien Sozialwohnungen und einem Ladenlokal im Untergeschoss. Dem Vernehmen nach werden dort Praxisräume entstehen.

Der Neubau ist aus Sicht der CDU das letzte Vorhaben des Programms „Anrath aus einem Guss“, das man vor fünf Jahren angestoßen hatte. „Und wenn man sieht, was wir erreicht haben, kann man schon ein bisschen stolz sein“, sagt Sascha Faßbender. Zum Beweis führt der Weg als Nächstes zum Kirchplatz 9-11, wo auf dem ehemaligen Knabben-Gelände ein schmucker Neubaukomplex mit 22 kleineren Sozialwohnungen entstanden ist. Auch der Bürgerverein und die Begegnungsstätte haben hier im Erdgeschoss eine neue Heimat gefunden.

Dann geht’s weiter in Richtung Orpheum an der Fadheiderstraße, wo der Chor-Vorsitzende Bernd Straeten schon vor der Tür wartet. „Am 20. Januar 2018 soll hier die Eröffnung sein“, sagt er und führt die Besucher in das ehemalige Feuerwehrhaus, das sich sein Verein seit dem Bezug der neuen Feuerwache gleich nebenan als Domizil herrichten darf. Das Gebäude ist derzeit eine einzige Baustelle, im Erdgeschoss entsteht ein mehr als 80 Quadratmeter großer Probenraum, darüber werden Toiletten und eine Küche eingerichtet. Auch ein Büro und ein Archiv hat „Orpheus“ hier jetzt. Gebaut wird mit viel Eigenleistung, die Stadt stellt das Material. Hintergrund dieser Großzügigkeit: Im alten Orpheum, das dem Neubau der Feuerwache weichen musste, hatte der Chor einen langfristigen Pachtvertrag.

Die Feuerwache steht anschließend auf dem Programm des Rundgangs. Löschzugführer Robert Delvos erinnert sich daran, dass man Anfang 2012 erste vertrauliche Gespräche mit Dieter Lambertz über einen Neubau mit integrierter Rettungswache geführt habe. Schon im Februar des selben Jahres wurde dieser beantragt. 2,23 Millionen Euro seien investiert worden. Gut angelegtes Geld, wie er findet: Eine Berufsfeuerwehr mit 40 Beamten würde der Stadt jährliche Kosten von vier Millionen Euro verursachen, bei der Freiwilligen Feuerwehr seien es nur zwei Millionen.

Die verkehrliche Ortskernsanierung an der St. Johannes-Kirche, ein Stellplatz für den Bürgerbus, Bau des neuen Kindergartens LOK, Einrichtung einer neuen Gruppe der Kita St. Johannes — all’ dies listet die CDU unter dem Stichwort „Versprochen — geliefert“ auf. Und vergisst dabei auch nicht, an die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Kollegen anderer Fraktionen zu erinnert, so etwa beim Kindergarten LOK, wo er den Antrag gemeinsam mit Hedwig Segler (SPD) gestellt habe, so Lambertz.

Von Markus Gather (SPD) oft kritisiert wurde der Verkauf der Alleeschule. Sascha Faßbender verteidigt die damalige Entscheidung mit Nachdruck. Denn die alte Schule hätte den Haushalt zu stark belastet. „Ein tolles Bürgerzentrum darin hätte ich mir zwar auch gewünscht, doch das war nicht finanzierbar.“ Über den derzeitigen Stand der Verkaufsverhandlungen weiß Johannes Bäumges nur, dass es Interessenten gebe.

“ Welche Projekte die CDU in den nächsten fünf Jahren in Anrath umsetzen will, lesen Sie in der kommenden Woche.

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