Willich BUND: Holzhäuser für Flüchtlinge in Neersen

Umweltschützer möchten Nutzung des Landschaftsschutzgebietes am Niersweg begrenzen.

Willich: BUND: Holzhäuser für Flüchtlinge in Neersen
Foto: Lübke

Willich. Auf Antrag des BUND beschäftigt sich der Beirat der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises Viersen bei seiner Sitzung am nächsten Montag mit dem geplanten Bau von Häusern für Flüchtlinge im Bereich Niersweg/Mutschenweg in Neersen. Grund: Besagte Häuser sollen im Landschaftsschutzgebiet (LSG) entstehen — was der BUND gerne verhindern möchte.

Für die Umweltschützer hat BUND-Geschäftsstellenleiter Horst Meister ausgeführt, dass es zu dem „dauerhaften Eingriff in das LSG“ auf dem von der Stadt favorisierten Grundstück Alternativen gebe. Man könne zum Beispiel über die Nutzung von Holzbauten nachdenken, die leicht zurückzubauen seien, falls tatsächlich kein anderes Grundstück zur Verfügung stehe.

Die Stadtverwaltung Willich hatte genau dies in einem Brief an die Interessengemeinschaft Niersweg/Mutschenweg angegeben. Eine entsprechende Alternativprüfung habe stattgefunden. Horst Meister, Mitglied des Landschaftsbeirats, lässt in einem Brief an den Landrat Zweifel daran erkennen. Denn die Prüfung werde per se behauptet, „ohne Details über diese Alternativen glaubhaft darzulegen“.

Sollte aber tatsächlich keine andere Fläche zur Verfügung stehen, regt Meister den Bau von Holzhäusern „für eine notwendige Übergangszeit“ an, wofür dann „ein breiter politischer Konsens mit Anwohnern und sozial engagierten Bürgern“ erreicht werden könne. Alle anderen Planungen hätten den Nachteil, dass die Beurteilungsgrundlagen so gestaltet sein müssten, dass man von einer Aufhebung des LSG Neersen ausgehen müsse. Das könne im Kern auch nicht der Wunsch der Stadt sein. Die Diskussionen in anderen NRW-Städten zeigten, dass ein solcher Konflikt nicht auf dem Rücken der Flüchtlinge oder des Naturschutzes ausgetragen werden dürfe.

Die Kreisverwaltung verweist in ihrer Stellungnahme zu der Beiratssitzung darauf, dass sie die Nutzung der Grundstücke für vertretbar hält. Im Verfahren zur Erteilung einer Baugenehmigung könne man die Belange der Naturpflege berücksichtigen.

Derzeit hat die Stadt aber noch keinen Antrag auf naturschutzrechtliche Befreiung für das Bauvorhaben gestellt. „Das geht in dieser Woche raus. Der Lageplan musste zunächst erneuert werden“, erklärte die Technische Beigerodnete Martina Stall am Mittwoch auf WZ-Nachfrage. Sie rechnet weiter damit, dass im März/April der Baubeginn erfolgen kann.

Die Beiratssitzung beginnt am Montag um 18 Uhr im Limburgzimmer des Kreishaus-Forums.

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