Bürgeroscar in Vorst

FDP verleiht den Leiterinnen des DRK-Gesprächkreises Krebsnachsorge die kleine goldene Trophäe.

Vorst. "And the Oscar goes to... ” So heißt es nicht nur in Hollywood, sondern auch in Tönisvorst, wenn der Ortsverband der FDP seinen "Bürgeroscar" verleiht. Der geht nicht an gut bezahlte Filmstars, sondern an Menschen, die sich für die Gemeinschaft engagieren.

In diesem Jahr wird der DRK-Gesprächskreis Krebsnachsorge geehrt. Dafür überreichte die FDP-Vorsitzende Brigit Koenen den beiden Leiterinnen, Wilma Jansen und Helene Heintges, den kleinen goldenen "Mann".

Beide Damen leiten den Kreis bereits seit 19 Jahren. Damals haben sie sich selbst die Frage gestellt, ob sie die Arbeit machen können: "Reichen unsere Kräfte aus? Schaffen wir das?" Die Antwort war: Ja. "Wir sind stolz darauf, dass wir es bis zum heutigen Tag sehr gut geschafft haben", berichtet Wilma Jansen freudig.

Schnell wird klar: Die fünf jung gebliebenen Damen, die im Kreis ehrenamtlich mitarbeiten, bilden eine Einheit - und zusammen mit den Teilnehmern eine richtige Gemeinschaft. Alle zwei Wochen treffen sich die 54- bis 80-jährigen Frauen und tauschen sich aus. Man hilft sich gegenseitig und ist füreinander da. "Das ist wie eine richtige Familie", weiß Helene Heintges.

"Jeder spricht mit jedem, und jeder nimmt jeden auf. Es sind auch freundschaftliche Kontakte entstanden. Man telefoniert und unternimmt etwas miteinander."

Wer einmal gekommen ist, der bleibt, und so ist die Gruppe bereits auf 27 Personen angewachsen. Eine Dame ist sogar seit dem ersten Treffen vor 19 Jahren dabei.

Wenn die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen mal nicht weiter wissen, nehmen sie Kontakt zu Experten auf. So werden regelmäßig Referenten eingeladen, die zu spezielleren Themen vortragen - Ärzte, Juristen oder Ernährungsberater, je nach Bedarf.

Auch kleinere Ausflüge werden unternommen. Ob ins Schauspielhaus, zum Weihnachtsmarkt oder ins Europaparlament nach Brüssel, die Frauen versuchen die Zeit nach der schweren Krankheit so schön wie möglich zu gestalten.

Schon wird der Raum im alten Rathaus zu klein. "Brechend voll" sei es, aber das macht den Damen nichts: "Wenn’s zu eng ist, rutschen wir einfach enger zusammen", erzählt Marianne Geenen.

Die bezeichnet sich selbst als "Oma" der Gruppe, immerhin ist sie seit 13 Jahren im Gesprächskreis, 53 Jahre sogar beim DRK. Von Aufhören will sie nichts wissen: "Ich bin da einfach reingewachsen", sagt sie. Und wenn sie aufhören würde, wäre das auch ein Problem für den Gesprächskreis. Denn bislang fehlt es an Führungs-Nachwuchs.

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