Bürger wollen Bolzplatz statt Veranstaltungshalle

Die Anwohner erwarten Reaktion der Politik auf Standort-Kritik.

Bürger wollen Bolzplatz statt Veranstaltungshalle
Foto: Sabine Wienecke

Willich. Seit die Pläne für den Bau einer Veranstaltungshalle neben dem Schwimmbad „De Bütt“ bekannt geworden sind, kämpft Sabine Wienecke gegen dieses Vorhaben. Die Anwohnerin des Heiligenwegs steht damit nicht alleine: 24 Frauen und Männer zählen mittlerweile zum „harten Kern“ der „Bürgerinitiative Freizeitzentrum“. Mit Spannung sehen diese dem kommenden Dienstag entgegen: Im Planungsausschuss wird auf Antrag der FDP einmal mehr über das Bauvorhaben diskutiert. Es geht um das Lärmschutzgutachten, sicher aber auch um Konsequenzen aus dem Ergebnis der Bürgerbeteiligung im Bebauungsplan-Verfahren.

Ungefähr 400 Einwendungen soll es dem Vernehmen nach in diesem Verfahren gegen die Hallenpläne gegeben haben. Die meisten richten sich gegen den Standort, gegen den Verkehrslärm, gegen die 6,50 Meter hohe Lärmschutzwand, gegen die Zahl der Parkplätze (die WZ berichtete).

„Die Lärmschutzwand will keiner“, betont Wienecke. Ihr Mitstreiter Bert Engels, ebenfalls Anwohner des Heiligenwegs, zweifelt an dem Finanzierungskonzept, das Kämmerer Willy Kerbusch vorgelegt hat.

Sabine Wienecke möchte unbedingt auch den Bolzplatz erhalten, auf dem die 1000-Besucher-Halle errichtet werden soll. „Diese Grünfläche ist vom Planungsteam des Sport- und Freizeitzentrums bewusst angelegt worden“, sagt sie. Und schiebt hinterher: „Der Standort ist grundsätzlich verkehrt.“

In ihrer Meinung bestärkt fühlt sich durch eine private Befragung von zwölf Willicher Vereinen, darunter der Vereinige Männerchor, der ASV Willich, die Prinzengarde und die Kolpingsfamilie. Ergebnis: Für eine Halle von bis zu 400 Personen gebe es maximal sechs Mal im Jahr einen Bedarf. Und für Veranstaltungen mit bis zu 1000 Personen kann sie gar keinen erkennen.

Die Bürgerinitiative erwartet eine Reaktion der Politik auf die breite Kritik an den Hallenplänen. „Wenn es hart auf hart kommt, setzten wir den Widerstand fort“, sagt Wienecke. Und Bert Engels erinnert an einen Satz des Grünen-Politikers Raimund Berg vom Dezember 2013: „Einen fahrenden Zug kann man noch anhalten.“

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