Willich Audi-Bande landet in der Leitplanke

Unbekannte haben in Schiefbahn versucht, einen Automaten zu sprengen. Auf ihrer Flucht bauten sie einen Unfall auf der A 44.

Willich: Audi-Bande landet in der Leitplanke
Foto: Jungmann

Schiefbahn. Sehr unsanft sind Anwohner der Hochstraße in Schiefbahn geweckt worden: In der Nacht zu Gründonnerstag ertönten mehrere Knallgeräusche aus der Filiale der Deutschen Bank. Die aufgeschreckten Zeugen beobachteten drei oder vier maskierte Gestalten, die zu einem Wagen rannten und davonbrausten.

Die Unbekannten hatten gegen 3.45 Uhr versucht, den Geldautomaten zu sprengen. Doch der eingebaute Tresor hielt dem Druck stand. Somit flüchteten die Täter ohne Beute. Die Feuerwehr, die bei der Anfahrt noch von einem Zimmerbrand ausgegangen war, löschte in Absprache mit der Polizei den Automaten und entlüftete das verrauchte Gebäude.

Trotz Großfahndung inklusive Polizeihubschrauber fehlte von der Bande zunächst jede Spur. Und dabei wäre es möglicherweise auch geblieben. Doch die Flucht der Unbekannten verlief nicht nach Plan. Zwar hatten sie mit einem Audi RS 4 — ein Geschoss mit mehr als 400 PS — ein perfektes Fahrzeug für schnelles Verschwinden gewählt. Doch was nützt das sportlichste Gefährt, wenn man einen Unfall baut?

Gegen 6 Uhr fanden Einsatzkräfte den Audi an der Anschlussstelle Neersen der A 44. Der Fahrer hatte in Richtung Krefeld die Abfahrt genommen und war dann mit dem Wagen in die Leitplanke geraten. Der Audi war dadurch manövrierunfähig geworden. In dem verlassenen Auto entdeckte die Polizei das für Automatensprengungen benötigte Handwerkszeug, darunter Gasflaschen. In der Nähe wurde eine Sturmhaube gefunden.

Das Textil wurde dem Personenspürhund Miko unter die trainierte Nase gehalten. Er nahm die Fährte auf und führte die Einsatzkräfte in ein an die Alte Landstraße grenzendes Feld. Hier wurden eine schwarze Jacke und eine schwarze Hose gefunden. Die Gegenstände wurden als mögliche Täterbekleidung sichergestellt. Die Träger der Kleidung aber blieben — Stand Donnerstagabend — verschwunden.

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