Willich Bald grünes Licht für Partnerschaft mit Smiltene?

Stadtrat soll im November zustimmen und auch Freundschaft mit Marugame absegnen.

Neersen. Am 9. November wird es wohl Grünes Licht geben. Dann soll der Rat einer Städtepartnerschaft zwischen Willich und der lettischen Gemeinde Smiltene zustimmen. Das ist die Hoffnung von Wolfgang Brock, Geschäftsführer des Deutsch-Lettischen Freundeskreises. Vor einem Jahr hatte sein Verein den Antrag auf eine solche Partnerschaft gestellt. „Ich bin zuversichtlich, dass alle Fraktionen im Stadtrat zustimmen“, sagte Brock bei einem Treffen des Vereins am Freitagabend.

Eigentlich sollte die Städtepartnerschaft gleich nach den Sommerferien Thema im Rat sein. Doch die Parteien waren sich noch nicht einig über alle Details. Eine zweite Verschiebung folgte auf Grund des Todes von Jacques Remory, Bürgermeister der französischen Partnerstadt Linselles. Bevor der Rat sich festlegt, wird das Thema Ende Oktober im Haupt- und Finanzausschuss beraten. „Dort soll festgestellt werden, dass wir möglichst einstimmig abstimmen können“, sagte SPD-Fraktionschef Bernd-Dieter Röhrscheid.

Die CDU hat ihre Zustimmung an eine Bedingung geknüpft. Wenn die Städtepartnerschaft mit Smiltene beschlossen wird, soll auch eine Freundschaftserklärung an die japanische Stadt Marugame ausgesprochen werden. „Beide Städte sind wichtige Partner“, sagte CDU-Fraktionsgeschäftsführerin Barbara Jäschke beim Treffen des Freundeskreises. Beiden Orten wolle man Wertschätzung vermitteln, wobei die Verbindung zu den Japanern eher auf wirtschaftlichen Kontakten basiere.

Jetzt sind sich offenbar alle Parteien einig. Es soll die Städtepartnerschaft mit Smiltene sowie die Freundschaftserklärung für Marugame geben. Das bestätigte auch FDP-Fraktionschef Hans-Joachim Donath.

Neben Gesprächen über die Städtepartnerschaft blickte der Freundeskreis auf seine Lettland-Reise im August zurück. Wolfgang Brock stellte einen Wandel der Beziehung fest: „Mittlerweile reden wir auf Augenhöhe.“ Deutschland könne auch von Lettland lernen. Exemplarisch nannte er die Kindergärten. Dort gebe es Gruppen mit 15 Kindern und zwei Erziehern. Zudem seien die Präsenz von Psychologen, Kinderärzten sowie ein eigenes Schwimmbad Standard. Bei den Themen Senioren- und Behindertenbetreuung gebe es Nachholbedarf in Lettland. Das gelte auch für die Feuerwehr.

Brock betonte, dass die Beziehungen zwischen Willich und Smiltene dem kulturellen Austausch gewidmet seien. Wirtschaftliche Interessen stünden an zweiter Stelle.

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