Badewannenrennen auf der Niers

Sechs Stunden lang waren die abenteuerlichen Gefährte unterwegs.

Anrath. Es war ein rund sechsstündiges, sehr gut besuchtes Spektakel an der Niers: das Badewannenrennen. Wie immer organisiert von der Landjugendbewegung Anrath. Am frühen Nachmittag stand die schnellste Wanne fest. Die Kaarster hatten auf optische Finessen verzichtet, aber ihre Wanne ließ sich am schnellsten schieben.

Platz 2 belegte die Wanne der Süchtelner Landjugend, die von zwei Fahrrädern angetrieben wurde. Insgesamt waren zehn mehr oder weniger aufwendige und originelle Konstruktionen an den Start gegangen, eine Wanne mehr als im Vorjahr.

Besser als vor zwölf Monaten war auch das Wetter. Es war trocken, nicht zu warm und es wehte mitunter ein frisches Lüftchen. An Erfrischung mangelt es traditionsgemäß nie bei einem Badewannenrennen: Die Landjugenden sind hart im Nehmen, ein unfreiwilliges Bad in der Niers und Schläuche, mit denen Besucher nass gespritzt werden, gehören einfach dazu. Wie immer war eine Brücke über die Niers am Grenzweg geschlagen worden.

Zum ersten Mal gab es an beiden Seiten dicke Seile, die als Geländer dienten. Durch das Programm, das wie immer nicht sonderlich straff war, führten Sebastian Ingmanns — der 19-Jährige hatte zum ersten Mal das Mikrofon in der Hand — und Christian Terkatz (22), der zum zweiten Mal moderierte.

Es ging feuchtfröhlich zu, viele Besucher hatten Picknickdecken und ihre Hunde mitgebracht, die sich in der Niers erfrischten. Überall gab es Tische mit Bierfässern darauf. „Viele Besucher kommen ganz gezielt zu den Badewannenrennen. Es machen aber auch viele Radler Rast, die rein zufällig hier vorbeikommen“, sagte Christian Terkatz.

Zur Stärkung gab es Fritten und Würstchen sowie Kuchen und Getränke. Stimmungsmusik verstärkte die Volksfestatmosphäre. „Wie gehen ab wie eine Rakete“ war auf der stromlinienförmigen Wanne der Tönisvorster Landjugend zu lesen. Carolin Schleupen (20) blieb realistisch: „Ganz so schnell wie eine Rakete sind wir nicht.“ Macht nichts, Spaß zählte wie immer mehr als Speed.

Die Badewanne der Malteser war mit Blaulicht ausgestattet; die Süchtelner warben für das Hoffest am 23. August. Zum ersten Mal mit dabei: Der Schützenzug „Chapeau Claque“ aus Anrath. Es ging aber nicht nur um Geschwindigkeit, sondern auch um Schönheit, Geschicklichkeit und um Temperament - schließlich wurde die schönste Wanne prämiert, galt es, mit verbundenen Augen eine Wanne zu manövrieren. Und beim anschließenden Chaos-Rennen war so ziemlich alles erlaubt, da wurden alle Regeln über Bord geworfen.

Die Veranstaltung wird wieder Geld in die Kasse der Katholischen Landjugendbewegung spülen. „Viel bleibt nicht über“, da ist sich Sebastian Ingmanns sicher. Dabei können die Mitglieder der KLJB Anrath jeden Cent gut gebrauchen, schließlich engagieren sie sich, haben unter anderem den Spielplatz am Mertensweg verschönert.

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