Ausstellung: Vom Siegeszug der Brauereien

Eine Ausstellung im Schloss zeigt die Geschichte des Brauwesens in Willich. Die Eröffnung ist am Dienstagabend.

Willich. Na denn, Prost! Udo Holzenthal hat als Willicher Stadtarchivar eine unterhaltsame Ausstellung zum Altbier im Rahmen des Themenjahres „Niederrheinisch-limburgische ALTernativen“ zusammengestellt.

Unter dem Titel „Von der Hannen-Faust und gehörnten Löwen“ ist die Geschichte des Brauwesens in Willich zu sehen. Eröffnung ist am Dienstag, 19.30 Uhr, in der Motte des Schlosses Neersen.

„Die ,Hannen-Faust‘, 1921 als Symbol der gleichnamigen Brauerei eingeführt, war bis in die 1980er-Jahre hinein ein, wenn nicht sogar das Synonym für Altbier. Egal ob in Hamburg, Berlin oder München, ja sogar in Paris oder London wurde Altbier von Hannen getrunken“, sagt Holzenthal.

Die Ausstellung nimmt den Besucher mit auf eine Zeitreise durch das Willicher Brauwesen. Die Anfänge reichen bis ins 14. Jahrhundert zurück. Das älteste schriftliche Zeugnis ist eine Urkunde aus dem Jahr 1315.

„Die Grafen von Kleve vergeben darin das Grut- und Braurecht an das Kloster Meer. Bei Grut handelt es sich um das ursprüngliche Biergewürz, das dann im Laufe des 14. Jahrhunderts von Hopfen abgelöst wurde — Gott sei Dank“, sagt Holzenthal.

Die Brauereien prägten das Stadtbild. Einige schön anzusehende Gebäude stehen heute noch. „Die Villa Dicker am Markt und die Villa Schmitz an der Bahnstraße verdanken wir Brauerfamilien“, sagt Holzenthal. Andere Häuser wie die erste Braustätte von Hausmann wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört.

In der Ausstellung spielt der Siegeszug von Hannen eine gewichtige Rolle, aber auch die vielen kleinen Hausbrauereien kommen nicht zu kurz. Immerhin befindet sich mit Schmitz-Mönk die letzte verbliebene Hausbrauerei des Kreises Viersen in Anrath.

Schmitz-Mönk braut traditionelles Altbier, außerdem beliebte Variationen wie den Maibock, wobei dem Löwen als Symbol der Brauerei Hörner aufgesetzt werden.

Neben Bildern und Texten zeigt die Ausstellung „Von der Hannen-Faust und gehörnten Löwen“ auch Gläser und Flaschen aus verschiedenen Jahrzehnten sowie weitere Exponate aus dem Brauwesen. Sie ist vom 5. November bis zum 24. November in der Motte des Schlosses Neersen, Hauptstraße 6, zu sehen.

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