Auftakt Frühlingsfest: Wenn „Aal Axel“ auf „Wurst Achim“ trifft

Die Marktschreier lockten schon am Freitag die Besucher in die Willicher Innenstadt.

Willich. Bei Temperaturen, die durchaus zur Willicher Winterwelt passen würden, eröffnete das Marktschreier-Programm auf dem Markt. Mit dem entsprechenden Hinweis hielt sich Guido Goertz als stellvertretender Bürgermeister bei seiner Ansprache so knackig kurz, wie es kalt war.

Das Programm in Willichs Innenstadt gehört mit zum Frühlingsfest des Werberings „Fit in den Frühling“, das in diesem Jahr zum dritten Mal seinen räumlichen Schwerpunkt ins Stahlwerk verlegt hat. Die Einzelhändler in der Innenstadt haben dazu sonntags von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Die Marktschreier verabschieden sich an diesem Tag um 17 Uhr.

„Das Wetter ist okay“, sagt Joachim Borgschulze, der den Markt organisiert. Am Samstag von 16 bis 18 Uhr schreien die Männer an den Ständen mit Wurst, Käse, Aal, Süßwaren und Blumen um die Wette, und das Publikum kann nicht nur günstig einkaufen, sondern auch mit Stimmzetteln für den besten Marktschreier an einer Verlosung teilnehmen.

„Am letzten Wochenende waren wir in Hannover“, sagt er. Die Fläche und das Aufgebot an Händlern wäre zehnmal so groß gewesen wie in Willich, die Veranstaltung habe sich aber gar nicht gelohnt. „Völliges Schneechaos, kein Mensch hatte Lust, aus dem Haus zu gehen, geschweige denn einzukaufen.“

Das sieht in Willich anders aus. Auch wenn die Appetit-Häppchen aus Käse, Hering und Salami, die die Händler als „original Marktschreierfrühstück“ kostenlos anbieten, für die Zahl der anwesenden Marktbesucher lässig ausreichen. Es fehlte zur Eröffnung auch der Bierwagen.

„Ich möchte Aal“, sagt Gertje Gill und sieht Jürgen, den Mitarbeiter von Aal Axel, auffordernd an. Die Holländerin hatte im Krankenhaus zu tun und nutzt die Gelegenheit zu einem Marktbesuch. „Da tu’ ich Ihnen den hier für 20, und den noch dazu auch für 20, und dann kriegen Sie noch eine Makrele und eine Forelle dazu“, sagt Jürgen und hebt die stangenförmigen Fische hoch in die Luft. „Das ist mir alles zu viel“, sagt Gill. Schließlich einigen sie sich auf zwei kleine Aale für insgesamt 20 Euro.

„Ich suche was für die Fensterbank“, sagt eine Frau zu Kasimir, dem Holländer mit dem Wagen voller Pflanzen. Er zeigt ihr Palmen und Christrosen und Orchideen, aber sie lehnt ständig ab. „Ich habe nicht so viel Platz auf der Fensterbank“, sagt sie.

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