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Willich Archiv: Kreis möchte Willich noch ins Boot holen

Die Stadt hält jedoch an den Plänen fest, auch die Altbestände aus Kempen nach Schiefbahn zu verlagern.

Willich: Archiv: Kreis möchte Willich noch ins Boot holen
Foto: kul

Willich/Viersen. Der Ratsbeschluss aus dem vergangenen Herbst lässt keine Zweifel offen: Demnach wird die Stadt Willich sich nicht am neuen Kreisarchiv beteiligen, das bis 2020 in Viersen-Dülken gebaut werden soll. Stattdessen wird Willich das eigene Stadtarchiv um die Bestände von vor 1970 erweitern, die bislang im alten Kreisarchiv in der Kempener Burg gelagert werden.

Genau diese Beschlusslage ist nach Auskunft der Kulturdezernentin Brigitte Schwerdtfeger auch in einem Brief zu lesen, den die Stadt kürzlich an die Kreisverwaltung geschrieben habe. Hintergrund des Schreibens: Auf Kreisebene wird darüber spekuliert, die Willicher doch noch ins Boot holen zu können. Vor allem mit dem Willicher Archivbestand aus der Burg. Würde dieser auch im neuen Kreisarchiv gelagert, müsste sich die Stadt an der Finanzierung des Millionenprojekts beteiligen.

Ingo Schabrich, Kreiskulturdezernent

„Würde Willich noch aufspringen, würde das Magazin etwas größer bemessen oder man würde für Willich Erweiterungsfläche im Magazinbereich nehmen“, informiert Kreispressesprecher Markus Wöhrl auf WZ-Anfrage. Die Finanzierung des Projektes sei aber auch ohne Willicher Beteiligung zu stemmen: „Sehr viel ändern würde sich dadurch nicht.“

Kreiskulturdezernent Ingo Schabrich geht noch weiter: „Wir sind und bleiben mit Willich im Gespräch, um vielleicht noch zu einer gemeinsamen Lösung zu kommen.“ Dabei rede man nicht nur von den alten Archivbeständen von vor 1970. „Aus unserer Sicht ist und bleibt ein zentrales Kreisarchiv für alle Bestände des Kreises und seiner Städte und Gemeinden ein sinnvolles Ziel.“

Die Kreisverwaltung schätzt, dass der geplante Neubau in Dülken (Ransberg) etwa 8,9 Millionen Euro kosten wird (ohne Grundstückspreis). Um die erhoffte Landesförderung von fünf Millionen Euro zu bekommen, muss bis 2020 das Gebäude fertiggestellt und abgerechnet sein. Der Umzug kann dann auch noch in 2021 ablaufen. „Da der Umzug eines Archives eine recht komplexe Aufgabenstellung ist, wird das vermutlich auch so kommen“, so Schabrich.

Zu den Kosten sagt er: „Für die jetzt schon beteiligten Städte und Gemeinden ändert sich nichts, da es bestehende Verträge gibt. Mit Viersen gibt es mittlerweile ebenfalls einen Vertrag, der die Finanzierung nach den gleichen Grundsätzen regelt wie mit den übrigen Kommunen. Die genaue Höhe ergibt sich dann allerdings in der Tat erst, wenn die Kosten feststehen.“ Dabei sei zu berücksichtigen, dass von den anteilig (nach in Anspruch genommener Fläche) in Anrechnung zu bringenden Kosten für den Bau und die Einrichtung, die Fördermittel in Höhe von fünf Millionen abgezogen werden. „Mit Willich haben wir über eine gleichlautende Regelung gesprochen.“

Brigitte Schwerdtfeger, Willicher Kulturdezernentin

Brigitte Schwerdtfeger kennt die Bemühungen des Kreises, den Willicher Ratsbeschluss zur künftigen Archivarbeit noch zu kippen. Doch sie stellt klar: „Wir werden die Altarchive zurückholen, sobald die Heimat- und Geschichtsfreunde die Räume im St. Bernhard-Gymnasiums freigemacht haben.“

Schwerdtfeger geht davon aus, dass dies 2018/19 der Fall sein wird. Bis dahin habe man genügend Zeit, die besagten Räume umzubauen. Platz sei dort ausreichend vorhanden. Die Heimatfreunde benötigen ihn nicht mehr, wenn der Ausbau des Heimatmuseum Kamps Pitter II abgeschlossen ist.

Die Stadt Willich hatte sich selbst als Standort für das Kreisarchiv beworben, doch die Stadt Viersen erhielt dann den Zuschlag. Die gute Zusammenarbeit von Stadtarchiv, dem Heimatverein und zwei weiterführenden Schulen in Schiefbahn soll auf jeden Fall künftig fortgesetzt werden.

In Kempen hat man sich übrigens noch nicht entschieden, ob man aus dem gemeinsamen Kreisarchiv ebenfalls aussteigen wird. „Darauf deutet aus unserer Sicht zurzeit noch nichts hin. Deshalb planen wir mit der Kempener Fläche“, sagt dazu Kreisspressesprecher Markus Wöhrl.

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