1,13 Euro am Tag für einen Lepra-Patienten

Der Verein sorgt sich, weil immer weniger Spenden eingehen. Dabei wird die Hilfe dringend gebraucht – das wurde beim Mitgliedertreffen deutlich.

Schiefbahn. "Ihr Schiefbahner habt mir Hoffnung und Zukunft geschenkt", freute sich ein junger Inder, dem die Aktion Mission und Leprahilfe Schiefbahn hatte helfen können. Bei der Mitgliederversammlung des Vereins gab es aber auch weniger erfreuliche Nachrichten: Die Spendeneinnahmen sind im vergangenen Jahr um gut zehn Prozent zurückgegangen. Und das, obwohl noch so viel zu tun ist. Bürgermeister Josef Heyes appellierte auf der Versammlung, weiter für die Leprahilfe zu spenden.

Vor diesem Hintergrund machte es Pater Roland Bramkamp richtig wütend, dass die indische Regierung das Lepra-Problem als nicht mehr existent betrachtet: "Und dann sagen die, es gibt keine Lepra mehr", rief er zornig erregt.

Auch Norbert Vloet von der action medeor war in die Schiefbahner Kulturhalle gekommen. Er hörte von Pater Bramkamp, wie die Medikamentenlieferungen aufgenommen werden: "Das ist ein Wunder der Gnade, ein Festtag für die Leprakranken, wenn ein Paket mit Medikamenten ankommt." Und er wies darauf hin, dass das Vorsorgeprogramm gegen diese schreckliche Krankheit gerade mal 1,13 Euro pro Tag und Patient kostet.

Josef Heyes sagte, dass die Zahl der Mitglieder zurückgehe, weil es sich überwiegend um alte Menschen handele. "Wir sollten nicht nachlassen, möglichst viele zum Mitmachen zu animieren." Das Engagement für die "Aktion Mission und Leprahilfe" setze Zeichen der Hoffnung für die Armen und Kranken.

Ein Zeichen setzten auch Eva Müller und Annalena Gormanns, beide zwölf Jahre alt: Die Enkel von Gerda Gormanns aus Erkelenz-Venrath boten österliche Basteleien an und waren die jüngsten Helferinnen für die gute Sache.

Josef Heyes wies auf die Verabschiedung von Pfarrer Otto Kaempffer am 21. April hin und sagte dazu: "Mein großer Wunsch ist, dass er weiterhin im Vorstand unseres Vereins mitarbeitet."

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