100 Jahre SC Schiefbahn: Spiele an der „Seufzerallee“

Zum 100-jährigen Bestehen des SC Schiefbahn blickt die WZ auf die Vereinsgeschichte.

Schiefbahn. Der Schiefbahner Sportplatz lag früher an der "Seufzerallee". Der Platz wurde seinem Namen gerecht: Er befand sich nach den zwei Meisterschaften in einem immer schlechter werdenden Zustand. Wegen des fehlenden Untergrundes standen die Flächen oft unter Wasser. Die folgenden Meisterschaftsspiele mussten auf fremden Plätzen ausgetragen werden. Hinzu kamen Ende 1929 große interne Probleme beim SC Schiefbahn. Keiner wollte den Vorsitz übernehmen. Dorfarzt Kestenich erklärte sich dann aber doch bereit, er starb allerdings ein Jahr nach der Amtsübernahme. Kurz darauf starb auch einer der besten Spieler, Peter Germes. "Zwei Ereignisse, die das Vereinsgefüge erneut erschütterten", schrieb in seinem Rückblick Heimatforscher Ludwig Hügen.

In den Jahren danach ging es langsam aufwärts. Lehrer Wolters hieß bis 1934 der Vorsitzende. Danach war es erneut Josef Baues, der das Steuer in die Hand nahm. Ihm zur Seite stand Dr. Nippesen. Auch die Jugendarbeit wurde nicht vergessen. Und auch nicht die Geselligkeit: So traf sich die Jugendabteilung im Dezember 1935 zur Weihnachtsfeier im Gasthof Schwan. Dabei hielt Mitbegründer Johann Bücheleres die Festrede.

In den Sommermonaten 1934 stand die längst fällige Renovierung des Sportplatzes an. Dabei wurde auch der Haupteingang verlegt und eine neue Umzäunung angebracht. Etwa ein Jahr später wurde die Holztribüne instand gesetzt. Zu einer weiteren Neugestaltung kam es 1938: Der Sportplatz entwickelte sich zu einer der schönsten Grünanlagen der Gemeinde Schiefbahn. Grund genug für die Oberen, die Anlage vor Missbrauch zu schützen. So stand in einer Verordnung, dass "jeder Volksgenosse, der sich außerhalb von Trainings- und Sportstunden, außerhalb der Spieltage (...) sowie außerhalb der Schulunterrichts dort aufhält, mit einem Strafmandat belegt wird."

Der Zweite Weltkrieg verhindert die Anlegung eines neuen Sportplatzes. Die genehmigten Pläne des Reichssportamtes wanderten in die Schublade.

Das 30-jährige Bestehen war noch groß gefeiert worden. Bei einem Volksfest am 31. Juli 1938 wurde zugleich die Siedlung eingeweiht. Sogar ein Staffellauf durch den Ort sorgte für großes Interesse: Den Lauf gewann der Turnverein, vor dem SC 08 und einer Parteien-Staffel. Sportlicher Höhepunkt war ein Spiel gegen eine holländische Mannschaft aus Venrey. Bei der Festveranstaltung wurde Josef Baues erneut zum Vorsitzenden gewählt. Ehrenbriefe des Reichsbundes erhielten Josef Baues und Jugendleiter Matthias Esser.

Die erste Mannschaft spielte damals in der Gruppe West der Kreisklasse. Die Schiefbahner belegten in der Spielzeit 1938/39 den drittletzten Tabellenplatz, verloren unter anderem gegen Anrath mit 0:8. Zu diesem Spiel schrieb die Presse, dass "trotz des hohen Anrather Sieges der Kampf interessant war und Schiefbahn sich stets bemühte, trotz der Unterlegenheit das Spiel offen zu halten".

MSV Duisburg Neben der Geselligkeit wird natürlich der Sport im Jubiläumsjahr des SC 08 Schiefbahn nicht zu kurz kommen. So spielt am Freitag, 4. April, 18Uhr, das ehemalige SC-Verbandsligateam des Jahres 1987 gegen die Traditionsmannschaft des MSV Duisburg.

KFC Uerdingen Bei einem Spiel der Schiefbahner Alt-Herren-Mannschaft am Samstag, 31.Mai, 15 Uhr, ist der KFC Uerdingen der Gegner.

Weisweiler-Elf Die Mönchengladbacher Weisweiler-Elf kommt am Samstag, 2. August, zur Siedlerallee und spielt um 16Uhr gegen die SC-Verbandsligamannschaft des Jahres 1995/96.

Turniere Zudem stehen Jugend-Pfingstturnier (10./11. Mai) und ein internationales AH-Turnier am 7. Juni auf dem Programm.

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