Warten auf neue Bahnhofstoilette geht weiter

Auch ein Jahr nach dem Beschluss, einen neuen Waschraum zu installieren, ist nichts geschehen.

Warten auf neue Bahnhofstoilette geht weiter
Foto: Busch

Viersen. Auch knapp ein Jahr nach dem politischen Beschluss, auf Steuerkosten eine öffentliche Toilette im Bahnhof der Kreisstadt Viersen zu errichten, müssen Reisende sich nach wie vor ein anderes Örtchen suchen, um ihre Notdurft zu verrichten. Denn der Auftrag ist immer noch nicht vergeben. Das bestätigte gestern die Technische Beigeordnete der Stadt, Beatrice Kamper, auf Anfrage. „Die nach der Ausschreibung eingegangenen Angebote lagen oberhalb unseres Budgets. Wir haben deshalb noch einmal nachverhandelt“, sagte sie. Das habe die eigentlich noch für das Jahr 2016 geplante Auftragsvergabe verzögert.

Vor gut vier Jahren hatte der Eigentümer der Immobilie die Toiletten geschlossen, nachdem die WC-Anlage immer wieder beschädigt worden war. „Die Renovierungen haben mich jedes Mal mehrere tausend Euro gekostet“, sagte Hans Wilhelm Janissen damals. Die Stadt hatte das Bahnhofsgebäude von der Deutschen Bahn gekauft und dann weiterverkauft. Allerdings war im Kaufvertrag nicht geregelt, dass die Eigentümer eine Toilettenanlage für Reisende vorhalten müssen. Eine gesetzliche Pflicht dafür gibt es nicht.

Zwischenzeitlich seien neuen Angebote bei der Stadt eingegangen und geprüft worden, berichtete die Technische Beigeordnete gestern. „Sie liegen nun deutlich näher an unserem Budget.“ Rund 70 000 Euro soll der Einbau der barrierefreien Unisex-Edelstahl-Toilette kosten, die auch vandalismusresistent sein soll und über eine Sitzbrillenreinigung verfügt — Kosten für die Toilette selbst inklusive. Berührungslos lassen sich Wasserhahn, Seifenspender und Handtrockner bedienen. Die Beleuchtung erfolgt über LED. Der Boden in der knapp sieben Quadratmeter großen Zelle wird fugenlos beschichtet und automatisch gereinigt. Die Beleuchtung der Kabine erfolgt über LED.

„Bis zum 20. Januar sind die Anbieter an ihre Angebote gebunden“, erklärte Kamper gestern. Bis dahin müsse die Stadt den Auftrag vergeben. Vertraglich ist mit dem Eigentümer geregelt, dass er das WC mindestens 15 Jahre lang betreibt und sich um die Reinigung kümmert. Und auch die Nutzer selbst sollen sich an den Kosten künftig beteiligen: Bis zu 50 Cent soll der Toilettengang künftig im Viersener Bahnhof kosten.

Wann die Bauarbeiten starten, steht noch nicht fest. „Der Eigentümer muss zunächst noch Vorarbeiten leisten, und es kommt ja auch darauf an, wie stark die Baufirma derzeit ausgelastet ist“, erklärte Beatrice Kamper. Sie ist sich aber sicher: „Im ersten Halbjahr 2017 wird die Toilettenanlage im Viersener Bahnhof fertig. Ich bin verhalten optimistisch, dass es auch schon zu Ostern so weit sein könnte.“ Bis dahin bleiben die Türen zur bisherigen Toilettenanlage im Viersener Bahnhof weiterhin geschlossen.

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