Viersenerin träumt von einer Medaille

Martha Schuren (17) will 2020 zu den Paralympics — als Rollstuhlbasketballerin.

Viersenerin träumt von einer Medaille
Foto: samla

Viersen. Die Viersenerin Martha Schuren ist Rollstuhlbasketballerin — und zählt darin zu den besten Akteuren in ganz Deutschland. Seit ihrer Geburt hat sie die Rückenmarksschädigung Spina bifida. Seit rund sieben Jahren betreibt die 17-Jährige Rollstuhlbasketball und hat sich in die nationale Elite hochgearbeitet. In Kontakt kam sie mit dem Sport, als sie lernen wollte, besser mit ihrem Rollstuhl umzugehen. Tennis hatte sie vor gut acht Jahren auch mal ausprobiert, beim damaligen, aus Krefeld kommenden Bundestrainer Christoph Müller. Doch letztlich entschied sie sich für Basketball. Dafür nahm sie als Kind an einem Lehrgang in Bonn teil und wurde dort angesprochen. Seitdem betreibt sie ihren Sport mit Begeisterung und steht aktuell sogar im Nationalkader der unter 25-Jährigen.

Ihr Stammverein sind aktuell die Köln 99ers, die soeben in die Regionalliga aufgestiegen sind. Doch die Viersenerin nimmt über ihre Nationalmannschaftskontakte — erstmals lief sie im vergangenen Jahr im Trikot mit dem Adler auf der Brust auf — auch an Turnieren auf allerhöchstem Niveau teil. Im Mai startete sie mit der NRW-Auswahl bei den deutschen Meisterschaften und holte Platz drei.

Ihr großes Ziel sind die Paralympics. „In Tokio 2020 dabei zu sein, das wäre toll. Das ist mein großer Traum“, sagt sie. Dafür arbeitet sie hart. Jede Woche nimmt sie den Weg nach Köln für Training und Spiele auf sich und trainiert zusätzlich daheim. Auch die Schule wählte sie auch in Hinsicht auf den Sport aus. Sie besucht das Berufskolleg Vera Beckers in Krefeld, das Leistungssportler dabei unterstützt, ihren Sport auszuüben. Freistellungen für Training und Spiele, die Vereinbarkeit von Prüfungen und Sport, all das ist gewährleistet. Deshalb wechselte die Außenstürmerin die Schule. Jeden Tag fährt sie mit dem Taxi von Viersen, ihrem Wohnort, nach Krefeld, um an ihrem Abitur zu arbeiten. Dieses ist ihr zweites großes Ziel dieser Tage.

Rollstuhlbasketball ähnelt der Form der nicht behinderten Sportler. Die Regeln sind fast identisch. Wo Basketballer drei Schritte gehen dürfen, ohne den Ball zu prellen, da sind es bei Rollstuhlfahrern drei Armschübe, dann muss der Ball geprellt oder gepasst werden. Körbe fallen ähnlich viele. Ein großer Unterschied: Deutschland gehört zur Weltspitze. Bei den beiden Paralympischen Spielen in Rio 2016 und London 2012 holten die deutschen Frauen Gold und Silber.

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