Viersen: Verdi plant Tarif-OP im Krankenhaus

Beschäftigte des Viersener AKH bekommen laut Verdi weniger Gehalt als Kollegen in Nettetal, Krefeld und Mönchengladbach.

Viersen. Mehrere hundert Beschäftigte des Allgemeinen Krankenhauses in Viersen (AKH), darunter Krankenschwestern und Pfleger, stehen nach Angaben der Gewerkschaft Verdi ziemlich alleine da: Sie bekommen weniger Geld als ihre Kollegen in umliegenden Krankenhäusern, etwa in Nettetal, Süchteln, Mönchengladbach und Krefeld.

Der Hintergrund: Das AKH ist 2001 aus dem Kommunalen Arbeitgeberverband ausgetreten. "Die Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst kommen daher nicht voll bei den Beschäftigten an", sagt Harold Henke, Sprecher des Verdi-Bezirks Linker Niederrhein. Seit dem Austritt habe sich ein Abstand zu den Einrichtungen entwickelt, die nach Tarif bezahlen oder sich an den Tarif-Bedingungen orientieren. Diesen Abstand beim Gehalt geben die Arbeitnehmer-Vertreter mit durchschnittlich sechs Prozent an.

Verdi-Mitglieder im Viersener Krankenhaus haben sich an ihre Gewerkschaft gewandt, woraufhin eine Tarifkommission gebildet wurde (die WZ berichtete). "Zuerst wird eine Bestandsaufnahme gemacht: Wie sieht es mit Zuschlägen aus, etwa für Nachtarbeit, oder mit Sonderzahlungen, wie dem Weihnachtsgeld", erklärt Gewerkschafter Henke die Arbeit der Kommission in den kommenden Wochen. Neben die aufgelisteten Leistungen werde dann der aktuelle Tarifvertrag gelegt und damit verglichen.

Der anschließend erarbeitete Forderungskatalog soll noch in diesem Jahr der Geschäftsleitung des AKH übergeben werden. Das Verdi-Ziel: Ein Haustarifvertrag, mit dem das Gehalt und weitere Arbeitsbedingungen dem Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes angepasst werden sollen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort