Viersen: Geheime Festhallen-Ecken

Rundgang: Kinder und ihre Eltern durften einen Blick hinter die Kulissen werfen.

Viersen. " Ich wollte da immer schon mal rein", meinte der achtjährige Tim und stellte gleichzeitig fest: "Das ist ein sehr großes Haus." Ins große Haus strömten gut 150 Viersener mit ihren Kindern, um einen Blick hinter die Kulissen der 1913 erbauten Festhalle zu werfen.

Weitaus mehr, als der Viersener Heimatverein und die Stadt Viersen erwartet hatten, sodass man sich am Ende beeilen musste, damit das ausverkaufte Konzert für Kinder "Komm mit auf den Jahrmarkt" auch noch rechtzeitig beginnen konnte.

Das erste Ah und Oh gab’s gleich im Keller. "Der Keller ist wirklich schön", stellte die neunjährige Tanja fest. Schließlich ist er mehr als bloß ein Stuhllager. Vielmehr fühlten sich zuletzt darin auch zahlreiche Künstler beim Jazzfestival wohl und möchten bei zukünftigen Jazzfesten in Viersen in ihren Pausen weiter die Keller-Atmosphäre genießen, wie Vertreter der Stadt erläuterten. Scheinwerfer, Waschmaschinen, Trockner, Serverraum, Sprinkleranlage, Werkstatt, Kaffeeautomat, Plakate satt, Heizungsanlage - zu sehen gab es satt.

Waren die Kinder und ihre Eltern schon vom Keller beeindruckt, so wuchs die Faszination noch weiter, als man nach einem halbstündigen Aufenthalt im Keller in den Saal und vor allen Dingen auf die Bühne kam. Die verschiedenen Lichtmöglichkeiten wurden erläutert und vorgestellt, wie auch die fünf Züge auf der Bühne für Theateraufführungen.

Zehn bis zwölf Stunden dauert manchmal der Bühnenaufbau für ein Theatergastspiel. Doch am meisten interessierte die Kinder der Feuerschutzvorhang an der Bühne und die Kontrollen der Feuerwehr. So erfuhren sie, dass drei Feuerwehrleute bei den Veranstaltungen vor Ort sind.

1999 wurde der Saal renoviert. Zuletzt wurde in die Lautsprecher investiert. Was als nächstes ansteht, weiß Tanja Muschwitz, Leiterin der Kulturabteilung. "Der Boden der Bühne soll saniert werden." Der sei schlichtweg abgenutzt und schon mehrmals angeschliffen worden. Wann die Sanierung in Zusammenarbeit mit dem Förderverein Festhalle passiert, sei noch nicht klar. "Aber wir wissen, dass es ansteht. Eine akute Gefahr besteht nicht", sagt Muschwitz.

Damit die Technik funktioniert, sind stets zwei Fachleute bei den Veranstaltungen vor Ort: ein Ton- und ein Lichttechniker.

Zum Abschluss gab es das für viele beeindruckendste Erlebnis der Veranstaltung. Es ging hinauf unters Dach, wo die Bühnentechnik, die verschiedenen Züge der Bühne von oben betrachtet werden konnten. Außerdem erinnern die Balken an vergangene Zeiten. So sind etwa noch die Spuren eines Flugzeugabsturzes auf die Halle zu erkennen.

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