Viersen: Fördermillionen verschaffen der Südstadt Perspektiven

Im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“ könnten 3,3 Millionen Euro fließen.

Viersen. Ideen gibt es viele. Sie umzusetzen scheitert meist am Geld. In der Viersener Südstadt könnte das in den kommenden Jahren anders aussehen. Der erste Schritt ist getan: Das Landesministerium für Bauen und Verkehr hat die Südstadt in das Förderprogramm "Soziale Stadt" aufgenommen. 3,3 Millionen Euro könnten im besten Fall ohne Zutun der Stadt aufs Konto fließen. Im schlimmsten Fall müsste die Stadt davon 800.000 selbst tragen.

"Vielleicht sinkt der Eigenanteil aber für Viersen als Stadt mit Nothaushalt auf zehn Prozent. Und die kann man vielleicht sogar mit Sponsorengeldern finanzieren", sagt der stellvertretende Leiter des städtischen Fachbereichs Stadtentwicklung, Walter Jenniches, für den es wichtig ist, so schnell wie möglich einiges auf den Weg zu bringen. Deshalb wolle man einen Antrag "auf einen vorzeitigen Maßnahmenbeginn" stellen.

Auf den Weg gebracht wurde im vergangenen Jahr das "Integrierte Handlungskonzept" für die Südstadt - unter anderem mit einer Analyse der Schwächen und mit neun Handlungsfeldern. Dabei flossen die Erkenntnisse des Südstadtbüros, der Fachbereiche der Stadt und der Politik ein. Das Konzept konnte in Düsseldorf überzeugen. Drei konkrete Aktivitäten hatten die Viersener schließlich mit dem Südtstadtbüro, der Umgestaltung des Festhallenumfeldes und dem "Grünkonzept Innenstadt Alt-Viersen" bereits vorweisen können. Künftig soll das Handlungskonzept in Zusammenarbeit mit den Bürgern fortgeschrieben werden.

Wie aber soll das Geld konkret für die Südstadt eingesetzt werden? Grob skizziert Jenniches die Vorhaben mit Schlagwörtern: Das Geld soll in die Bereiche Städtebau, Wirtschaft, Kultur, Natur (Grünflächen) und Soziales fließen. "Der Dreh- und Angelpunkt ist zunächst einmal das Südstadtbüro", sagt Jenniches. Mit der Förderung bestünde die Möglichkeit, die "aktive Stadtteil-Arbeit" des Büros in den kommenden fünf Jahren fortzusetzen.

In den kommenden Jahren soll unter anderem die Umgestaltung des Hermann-Hülser-Platzes in Angriff genommen werden. Vielleicht sogar mit Hilfe eines Architektenwettbewerbs. Über die Umgestaltung des oft als "Platz mit wenig Aufenthaltsqualität" gescholtenen Gereonsplatz haben sich bereits Studenten der Hochschule Niederrhein Gedanken gemacht. Auch hier wolle man aktiv werden. Aber nicht ohne die Bürger. "Da müssen wir die Bedürfnisse der Anwohner, der Gastronomie und des Einzelhandels berücksichtigen", sagt Jenniches.

Auf jeden Fall in diesem Jahr soll im Rahmen des "Grünkonzepts Innenstadt Alt-Viersen" der evangelische Friedhof für den Bürger "erlebbar und nutzbar" gemacht werden. Jenniches geht davon aus, dass ansonsten das Jahr 2010 dazu genutzt wird, planerisch vorzuarbeiten. "Aber natürlich wollen wir so früh wie möglich Zeichen setzen", betont er.

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