Süchteln: Ein Haus zum Lernen

In Süchteln wurde eine neue Anlaufstelle für Schüler eröffnet.

Süchteln. "Einer für Viele - Viele für Einen", so lautet das Motto des EVVE, des evangelischen Jugendheims in Süchteln, das unter seinem Dach nun auch eine professionelle Hausaufgabenbetreuung in Kombination mit Raum und Räumen für Entspannung und Beratung - auch für Erwachsene - anbietet.

Diese wird nach Angaben der Organisatoren immer dringender. So sprach Peter Varevics, Diplom-Sozialpädagoge, in seiner Begrüßungsrede vom Verlust sozialer Netzwerke. Von zerstörten Familienbanden, die ein Eingreifen von Institutionen notwendig machen, um Jugendlichen Rahmen zu bieten, innerhalb derer sie sich bewegen können und sich sicher fühlen dürfen.

Das Lernhaus arbeitet eng mit der ansässigen Hauptschule zusammen, ist aber offen für alle Schulformen. Die Erzieherinnen Petra Fischbacher-Holz und Helen Bertges betonen die Bedeutung eines zweiten Zuhauses, wenn das eigentliche Heim mit Problemen belastet ist. "Wir rufen bei den Jugendlichen zu Hause an, wenn sie hier nicht erscheinen", sagt Fischbacher-Holz. "Wir fragen nach: Wo bist du? Warum bist du nicht hier?"

Dieser Gedanke des "Sich-Kümmerns" soll der rote Faden sein in dem hellen Haus, in dem es auch ein tägliches Mittagessen gibt. Neben der Hausaufgabenbetreuung wird auch gezielte Nachhilfe angeboten.

Das Team der Pädagogen wird komplettiert durch Andrea Seidel, die sich mit ihrem Angebot an Entspannungsmethoden auch an Erwachsene richtet. Sie arbeitet nach der so genannten ConSent-Methode, sagt sie und stellt die "Sanfte Brille" vor, mit der der Sehsinn ausgeschaltet wird, um der täglichen Reizüberflutung entgegenzuwirken und um die übrigen Sinne zu schärfen.

Weitere Angebote des Lernhauses betreffen die Freizeitgestaltung der Schüler, wenn die Hausaufgaben geschafft sind: Töpfern, Holz-AG, Theater-AG und mehr. Die Schüler sitzen in Räumen, die dank Sponsoren kostengünstig eingerichtet werden konnten. Jedes Kind hat einen eigenen Schreibtisch, gestiftet von ortsansässigen Schreinereien. Auch die Lampen wurden gesponsert.

Von den 25 möglichen Plätzen im Lernhaus sind derzeit 16 belegt. In einzelnen Fällen werden die Kosten vom Jugendamt übernommen. Für die Zukunft werden noch weitere Sponsoren gesucht.

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