Solarbad in Waldniel: Stammgäste kommen zuerst

Nur zögerlich kehren die Schwimmer nach dem Unfall zurück.

Waldniel. Anderthalb Wochen nach dem mysteriösen Unfall im Waldnieler Solarbad ist seit Samstag die Luft hochoffiziell wieder "rein" - es darf geschwommen werden. Eine letzte Luftprobe, entnommen am vergangenen Mittwoch, brachte am Freitag die gewünschte Entwarnung: Alle Luftwerte sind im absolut normalen Bereich. Am Samstagmorgen öffnete das Bad seine Pforten, aber so richtig rumgesprochen hat es sich noch nicht.

Gestern klingelte fast im Minutentakt das Telefon, immer durfte Badleiter Gerd Klingen die gleiche Auskunft geben: "Jawohl, wir haben wieder geöffnet." Eine Klasse der Hauptschule war gleich am Morgen zu Gast, die anderen Schulen kommen am Dienstag.

Auch ein erster Schwimmkurs lief am Montagnachmittag wieder, dazu kam abends die DLRG. Nur an Badegästen, die "einfach so" kamen, mangelte es noch. "Sonst haben wir an einem Montag etwa 80 bis 120 Gäste, heute werden es wohl 18 bis 20 sein", sagt Badleiter Gerd Klingen und schaut auf seine Stammgäste, die glücklich ihre Bahnen ziehen.

"Wir freuen uns sehr, dass wieder geöffnet ist", so Michaela Heyer. Sie kommt seit der Eröffnung des Solarbades vor 26 Jahren fast täglich. "Nur sonntags habe ich frei", sagt sie lächelnd. Sie hat keinen Moment gezögert, wieder ins Schwimmbad zu kommen, als sie hörte, dass es wieder offen ist: "Wenn die aufmachen, dann haben sie alles im Griff."

Das meint auch Petra Keienburg aus Niederkrüchten. Sie ist seit 22 Jahren Stammgast. Ihre Kinder haben hier schon die ersten Schwimmzüge gemacht, wie jedes Jahr rund 250 Kinder. Im Augenblick genießen die beiden Frauen die Ruhe. "Das ist wie im First Class Hotel", sagt Michaela Heyer.

Dann wird sie ernst: "Aber wir würden das Bad auch gerne wieder teilen, denn es müssen ja mehr kommen, damit es läuft." Auch Astrid und Julia Wolowski aus Mönchengladbach freuen sich, dass "ihr zweites Wohnzimmer" wieder geöffnet ist.

"Wir sind zwischendurch in Wickrath ,fremdgeschwommen’", erzählt Astrid Wolowski, "aber das war keine Alternative." Das in der vergangenen Woche ausgefallene Volksschwimmen soll nun im November nachgeholt werden, 1000 Urkunden für die Teilnehmer hat Gerd Klingen schon auf dem Schreibtisch liegen.

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