Schwalmtal: Uno ehrt Kinderdorf

Das Kinderrechte-Projekt der Schwalmtaler Bethanien-Initiative ist von der Unesco ausgezeichnet worden.

Schwalmtal. "Das wichtigste Kinderrecht ist für mich das auf eine gewaltfreie Erziehung", sagt die zwölfjährige Maria. Sie lebt im Kinderdorf Bethanien und erlebt diese gewaltfreie Erziehung tagtäglich. "Aber ich weiß, dass es woanders auch Kinder gibt, die geschlagen werden." Maria hat genau wie Markus oder Michelle und Chantal an dem Projekt "Echte Kinderrechte" mitgewirkt.

Buch und CD, die in dieser Arbeit entstanden sind, hatten die Kinder bei einem großen Fest im Sommer 2008 vorgestellt. Schon kurz danach war Kinderliedermacher Reinhard Horn, der alles gemeinsam mit Schwester Jordana organisiert hat, mit diesem Projekt beim Deutschlandradio Kultur vorstellig geworden. "Und wir suchten eine angemessene Form, die CD vorzustellen", sagt Redakteurin Claudia König-Suckel.

Dabei sei die Idee gereift, "dahin zu gehen, wo sie entstanden ist". Der Aufnahmetermin für die Radiosendung wurde symbolisch gewählt - am 20. November, der 20. Jahrestag der Annahme der UN-Kinderrechtskonvention durch die UNO-Generalversammlung. Das Kinderrechte-Projekt ist zum UN-Dekadeprojekt ernannt worden.

Die Unesco betonte in ihrer Begründung für diese Auszeichnung, dass vor allem der Perspektivwechsel der beteiligten Kinder bemerkenswert sei. Die Kinder in den Bethanien-Kinderdörfern - insgesamt waren rund 200 aus allen drei Kinderdörfern beteiligt - können aus den unterschiedlichsten Gründen nicht in ihren Herkunftsfamilien leben. Die meisten von ihnen haben am eigenen Leib erlebt, wie es sich anfühlt, wenn Erwachsene die Rechte von Kindern nicht achten. Im Kinderdorf aber finden sie Geborgenheit und Sicherheit.

Vor dem Mikrofon beim Deutschlandradio stehen Kinder, die einfach Kinder sind. Die sich auf ihren Auftritt freuen, Lampenfieber haben. Das beste Rezept dagegen sei schlafen, verrät Chantal auf die Frage von Moderatorin Susanne Schröder.

Michelle weist darauf hin, dass man vor dem Singen - die Kinder singen einige Lieder "live" in der Sendung - auf keinen Fall etwas essen dürfe. "Sonst ist die Stimme weg." Und das will ja keiner, die Stimmen der Kinder aus dem Kinderdorf werden weiterhin laut erklingen, wenn es um die Rechte der Kinder geht.

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