Schulkonferenz ist für Schließung

HauptschuleSüd: Die Einrichtung steht vor dem Aus. Aber die Pflegschaft will nicht aufgeben.

Viersen. Das hatte sich Willy Manderwirth, Vorsitzender der Schulpflegschaft, anders vorgestellt. Die Schulkonferenz sollte über die Schließung der Hauptschule Süd in Alt-Viersen abstimmen. Für Manderwirth war das Ergebnis klar: Die Konferenz wird sie ablehnen. Hat sie aber nicht. Mit sieben Ja-, vier Nein-Stimmen und einer Enthaltung soll das Gremium in der nicht-öffentlichen Sitzung der Schließung zugestimmt haben. Für den Schulpflegschaftsvorsitzenden ist damit das letzte Wort längst nicht gesprochen.

"Wir werden die Abstimmung anfechten", sagt Manderwirth. Ein entsprechendes Schreiben will er der Verwaltung in den nächsten Tagen zukommen lassen. Manderwirth versteht nämlich nicht, warum ausgerechnet einer der abstimmenden Schüler gegen die Schließung gestimmt haben soll. "Die Schüler haben eine Unterschriftenliste angefertigt, die sie dem Bürgermeister übergeben wollen. Deshalb lässt diese Abstimmung jetzt alle Spekulationen offen, vielleicht wurden die Schüler sogar unter Druck gesetzt", mutmaßt Manderwirth.

Wirklich aufhalten werden Manderwirth und Co. die Schließung zum 31. Juli nicht können. "Das Thema ist durch", sagt Dezernent Paul Schrömbges. Zunächst soll der Schulausschuss in einer Sondersitzung am 17. Februar der Schließung zustimmen, eine Stunde später der Rat.

Grund für das Aus sind zum einen die sinkenden Schülerzahlen. Deutlich macht Schrömbges das an der Klasse 9, deren Schüler im kommenden Schuljahr nach Leistungsstärke in den Abschluss 10a oder 10b differenziert werden. Mit insgesamt 31 Schülern sei eine solche Differenzierung nicht möglich, da laut Landesvorschrift mindestens 18 Schüler in einer Klasse sein müssen. Damit sei die Möglichkeit nicht sichergestellt, die Schule mit dem Abschluss Mittlere Reife zu verlassen. Zum anderen hat die Schule zu wenig Lehrer, unter anderem fehlt die Schulleitung samt Stellvertretung.

Kommissarisch leitet der Rektor der Hauptschule Süchteln, Ulrich Vriens, die Schule in Alt-Viersen: " Zweimal die Woche bin ich dort, ansonsten läuft vieles telefonisch. Das geht nicht auf Dauer, das ist nicht zumutbar."

Dass es künftig keine Hauptschule mehr in Viersen selbst gibt, ist laut Schrömbges unproblematisch. Mit den Hauptschulen in Süchteln und Dülken habe man sehr gute Schulen. "Wir haben ein vernünftiges ÖPNV-System. Wenn ein Kind in Süchteln wohnt und ein Gymnasium besuchen will, muss es schließlich auch fahren."

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