Polizeihunde: Ausbildung auf vier Pfoten

Der belgische Schäferhund Whisky ist drei Monate alt. Aus ihm soll einmal ein Polizeihund werden.

Polizeihunde: Ausbildung auf vier Pfoten
Foto: Ahlen

Viersen. Wenn die Polizei ihre neuen Auszubildenden vorstellt, dann stehen diese normalerweise in Reih und Glied auf einer Treppe — keiner bellt, rennt hinter einem Ball her oder leckt gar seinem Ausbilder durchs Gesicht. In diesem Fall ist das anders: Whisky ist der jüngste Anwärter bei der Kreispolizeibehörde Viersen. Mit gerade drei Monaten ist er jetzt bei Hundeführer Bernhard Küppers in Nettetal eingezogen.

Dort lebt schon Murphy, mit siebeneinhalb Jahren ein sehr erfahrener Diensthund. Allerdings soll er irgendwann im Alter zwischen neun und zehn Jahren in den wohlverdienten Ruhestand treten können. Und deshalb muss jetzt schon mit der Ausbildung des Nachwuchses begonnen werden. Etwa zwei Jahre und genau vier Veranlagungsüberprüfungen später kann er seine Schutzhund-Prüfung ablegen und dann ein richtiger Polizeihund werden.

Er kommt „aus gutem Hause“, heißt richtig „Whisky von den Sennequellen“ und hat schon im Alter von gut vier Wochen gezeigt, was in ihm steckt. In Stukenbrock werden Malinois, also belgische Schäferhunde, speziell für den Polizeidienst gezüchtet. Frank Rosenbaum, Ausbildungsleiter beim Einsatztrupp Diensthundführer, und Bernhard Küppers haben ihn dann mit acht Wochen das erste Mal gesehen und sind beide unabhängig voneinander zu dem Schluss gekommen: „Der ist es.“

Was Whisky jetzt lernt, passiert spielerisch. Wenn Bernhard Küppers ihn mit einem bestimmten Blick ansieht, setzt er sich sofort hin. Dazu gibt es dann ein klickerndes Geräusch, das immer ertönt, wenn er etwas gut gemacht hat — und natürlich ein Leckerli von seinem Hundeführer.

Neben dem neuen Auszubildenden hat die Kreispolizeibehörde Viersen fünf ausgebildete Diensthunde: Henri ist ein deutscher Schäferhund, die anderen vier — Murphy, Eddy, Mico und Hündin Gucci — sind genau wie Whisky Malinois. Ihre Einsatzgebiete sind sehr vielseitig. In der Hauptsache geht es um Straßenkriminalität, Drogen-Besitz und -Geschäfte. Aber auch beim Public Viewing oder bei Stadion-Einsätzen sind die Hunde dabei.

Sein erstes Public Viewing in Grefrath hat Whisky auch schon hinter sich. Er muss sich an solche Geräuschkulissen gewöhnen, hat aber schon gezeigt, dass er das alles prima meistert. Und er durfte Murphy auch schon bei einem relativ spektakulären Einsatz zusehen. Als kürzlich ein mutmaßlicher Drogen-Anbauer im Wald bei Kaldenkirchen flüchten wollte, wurde er von Murphy gestellt.

Ob Whisky nach seiner Ausbildung eher Drogenspürnase oder Personensuchhund wird, steht noch nicht fest. „Das sehen wir dann, wozu er sich besser eignet“, sagt Ausbildungsleiter Frank Rosenbaum.

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