Oldtimer: Rollende Hingucker mit Historie

Bei Sonnenschein sind — vom Publikum bewundert — Dutzende Oldtimer gestartet.

Viersen. Kurz nach 10 Uhr am Samstagmorgen: Die Sonne strahlt und mit ihr der für den Start verantwortliche Hans-Willi Pertenbreiter von der Volksbank. Im Schatten von St. Remigius und im weiteren Verlauf der Fußgängerzone macht sich Benzingeruch breit. Motoren knattern, zweirädrige Maschinen werden angeworfen, es beginnt die 75-minütige Startphase. Insgesamt rund 170 Teilnehmer der 25. Viersener Oldtimerrallye rollen los.

Friedel Rosenfeld, Rallye-Experte aus dem Kreis Borken

Viele hundert Jahre weltweiter Automobil- und Motorradgeschichte sind zusammengekommen. Im Schein der seltenen Maisonne wirken sie noch attraktiver als sonst. Sechs Fahrzeuge sind besondere Schätzchen: Sie wurden noch vor dem Zweiten Weltkrieg gebaut. Die Kameras der Zuschauer sind im Dauereinsatz.

Friedel Rosenfeld hat direkt an der Remigiuskirche den Starplatz für seinen 40 Jahre alten Citroen DE 21 Cabriolet gefunden. 14 Jahre fährt er sein Schätzchen schon, hat es eigenhändig restauriert und ist im Jahr bei gut einem halben Dutzend Rallyes dabei. „Viersen find’ ich gut“, sagt der Oldie-Fan aus dem Kreis Borken.

Auch Frank Gerres aus Mönchengladbach ist glücklich und stolz, mit seinem über 50 Jahre alten englischen Sprite dabei zu seien. Er hat den Oldtimer vor über 20 Jahren für 10 000 Mark erstanden. Monika Kriegers ist mit Freundinnen, südländischen Palmwedeln und ganz viel guter Laune in ihrem Toyota Allrad aus dem Jahre 1976 unterwegs. 130 PS stecken bei dem großen gelben Hingucker unter der Haube — da wirkt die kleine zweirädrige Honda aus dem Jahr 1978 von Thomas Paul aus Süchteln fast wie ein Spielzeugfahrzeug.

Erstmals dabei: ein Johnson Phantom aus dem Jahr 1968. 25 Viersen-Neulinge werden insgesamt bei der Rallye gezählt. Zu 50 einheimischen Teams kommen Starter aus Köln, Duisburg, dem Raum Aachen oder dem Münsterland. Die größte Gruppe (23 Fahrzeuge) stellt VW, gefolgt von Mercedes (19).

„Wir bedauern die Begrenzung der Teilnehmerzahl“, sagt Holger Keller vom Organisationsteam. Doch „mehr ist in der City nicht möglich“. Das sieht auch Olaf Fander vom MSC Süchteln so. Der Motorsportclub stellt traditionell zahlreiche Helfer.

Am Nachmittag, auf dem Weg zur Siegerehrung in Süchteln, wird der historische Tross zwar etwas nass, aber insgesamt sind die Organisatoren zufrieden. Der Gesamtsieger der Rallye ist ein Lokalmatador: Armin Juncker aus Viersen mit seinem VW Karmann-Ghia.

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