Niederrheinbrücke: Endlich freie Fahrt für täglich 32 000 Autos

Am Montag wurde nach über vier Jahren Bauzeit die Niederrheinbrücke bei Wesel freigegeben. Sie kostete 74 Millionen Euro.

Wesel. Nach viereinhalb Jahren Bauzeit ist am Montag die neue Rheinquerung in Wesel, die "Niederrheinbrücke", für den Verkehr freigegeben worden. Die 787 Meter lange Schrägseilbrücke mit einem 130 Meter hohen Pylon soll künftig die Region in und um Wesel entlasten.

Etwa 32 000 Fahrzeuge queren an dieser Stelle täglich den Rhein. Die noch bestehende Behelfsbrücke aus dem Jahr 1953 werde nun abgebrochen, teilte Straßen.NRW mit. Die Arbeiten sollen im Jahr 2011 abgeschlossen sein.

Der Bund hat für die vierspurige Brücke mit Rad- und Gehweg rund 74 Millionen Euro ausgegeben. Das Gesamtprojekt "Ortsumgehung Wesel B 58", das sich über zehn Kilometer erstreckt, soll Ende 2015 abgeschlossen sein und rund 168 Millionen Euro kosten.

"Mit Blick auf die Deutsche Einheit sind in NRW viele Verkehrsprojekte zurückgestellt worden", räumte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) ein. "Deswegen gibt es einen großen Nachholbedarf." NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers bezeichnete die Brücke als "neues Wahrzeichen für Wesel".

Anfang Mai 2005 war der erste Schritt für den Bau der neuen Rheinquerung erfolgt. Nach Angaben des Projektleiters Hans Löckmann waren insgesamt rund 60 Unternehmen daran beteiligt. Zwischen 20 und 70 Arbeiter waren täglich auf der Baustelle beschäftigt. Mehr als 25 000 Kubikmeter Beton und etwa 6000 Tonnen Baustahl wurden verarbeitet.

Noch ist die Brücke allerdings nicht komplett befahrbar. Derzeit stehen nur zwei Fahrspuren zur Verfügung. Erst ab Herbst 2010, so Straßen.NRW, könne die Brücke komplett vierspurig befahren werden.

Rund 16 000 Besucher, darunter Studenten aus Russland, Korea, dem Iran und den Niederlanden, wurden in den vergangenen dreieinhalb Jahren über die Baustelle geführt.

Amüsiert habe sich die Bauleitung nahezu täglich über die Zweifel der Besucher, "ob die von beiden Seiten zusammenwachsenden Brückenteile dann auch am Ende in gleicher Höhe zusammentreffen würden", so Straßen.NRW.

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